Wie kann man unangenehme Zahnfleischentzündungen vermeiden? Erfahren Sie hier mehr über die Rolle einer sorgfältigen Mundhygiene und lesen Sie, warum Sie auch auf Ihre Abwehrkräfte achten sollten.
Zahnfleischentzündung: Vorbeugung im Überblick
Die erste und wichtigste Massnahme in puncto Vorbeugung ist eine sorgfältige Mundhygiene.
Gründliches Zähneputzen: 2-mal tägliches Zähneputzen ist das Basis-Programm. Auf diese Weise werden die bakteriellen Plaque (Zahnbeläge) entfernt, die in der Regel die Ursache von Zahnfleischentzündungen sind. Gehen Sie dazu am besten immer nach dem gleichen System vor. Als Putztechnik hat sich die KAI-Methode sehr bewährt. Verwenden Sie eine Zahnbürste mit weicheren Borsten, um Verletzungen des Zahnfleischs zu vermeiden und reinigen Sie Ihre sie nach dem Zähneputzen unter fliessendem Wasser. Wechseln Sie Ihre Zahnbürste alle zwei Monate aus.
Zahnzwischenräume reinigen: Da sich Beläge in den Zahnzwischenräumen nicht mit der normalen Bürste entfernen lassen, sind Zahnseide oder sogenannte Interdentalbürsten erforderlich. Diese sollten mindestens einmal täglich (vorzugsweise abends) angewendet werden.
Zähneputzen –
Wie oft und wie lange?
2-mal täglich sollten die Zähen gründlich gereinigt werden
Dazu jeweils 3 Minuten putzen
Nicht vergessen: 1-mal täglich Zahnseide anwenden
Zungenbürste verwenden: Mithilfe einer Zungenbürste lassen sich auch die bakteriellen Beläge auf dem Zungenrücken erheblich senken.
Antibakterielle Mundspülungen: Sie gelangen auch an die Stellen, die mit Zahnbürste & Co. nur schwer erreichbar sind. Infrage kommen zum Beispiel Mundspülungen, die Fluoridverbindungen oder Chlorhexidin in geeigneter Konzentration enthalten. Durch die Anwendung kann die Zahl der Bakterien, die Zahnfleischentzündungen, Parodontitis und Karies auslösen, reduziert werden. Achten Sie darauf, dass das Präparat für den täglichen Gebrauch geeignet ist und keinen Alkohol enthält.
Zusätzlich zu einer gründlichen Mundhygiene haben sich diese Tipps bewährt, um Zahnfleischentzündungen zu vermeiden:
Zuckerhaltiges reduzieren: So versiegt die wichtigste „Futter-Quelle“ der Plaque-Bakterien.
Viel (Wasser) trinken: Denn eine normale Speichelproduktion hilft, Krankheitserreger abzuwehren.
Das Rauchen einstellen: Nikotin reizt nicht nur das Zahnfleisch, sondern schwächt auch das Immunsystem. Die schädlichen Bakterien im Mund haben dann besonders leichtes Spiel.
Das Immunsystem stärken: Damit die Abwehr die volle Schlagkraft gegen krankmachende Keime entfalten kann, auf eine ausgewogene Ernährung und ausreichend Schlaf achten.
Für Ausgleich sorgen: Stress ist aufgrund seiner immunschwächenden Wirkung ebenfalls ein wichtiger Risikofaktor für Zahnfleischentzündungen.
Regelmässige zum Zahnarzt: Auch die regelmässigen Kontrolluntersuchungen beim Zahnarzt sowie eine professionelle Zahnreinigung helfen, die Gesundheit von Zahnfleisch und Zähnen zu erhalten.
Zahnbelag
Was ist Plaque?
Klebriger Zahnbelag aus Nahrungsreste und Bakterien
Wird heute auch „Biofilm“ genannt
Bildet sich ständig neu, auch schon kurze Zeit nach dem Zähneputzen
Kann zu Zahnfleischentzündungen, Parodontitis und Karies führen
Zahnstein = Plaque, die sich durch Einlagerung von Mineralien verhärtet hat und nicht mehr durch einfaches Zähneputzen entfernt werden kann.
Zahnfleischentzündung vorbeugen: Die besten Tipps
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Optimale Mundhygiene
Wird Zahnbelag (Plaque) nicht gründlich entfernt, haben schädliche Bakterien leichtes Spiel. Eine optimale Mundhygiene ist deshalb das A & O, wenn man Probleme mit dem Zahnfleisch vermeiden will. Zahnärzte empfehlen, die Zähne zweimal täglich gründlich zu putzen. Abends sollten auch die Zahnzwischenräume mit Zahnseide oder sogenannten Interdentalbürsten gereinigt werden – das gilt auch und gerade dann, wenn das Zahnfleisch empfindlich reagiert oder blutet.
2 / 5
Zuckerhaltiges reduzieren
Süsses und Klebriges ist nicht nur Gift für die Zähne. Denn die Plaque-Bakterien, die Entzündungen des Zahnfleischs auslösen, ernähren sich von Zucker und können sich bei gutem Futterangebot bestens vermehren. Wer Zahnfleischproblemen und Karies vorbeugen will, tut also gut daran, zuckerhaltige Leckereien auf ein vernünftiges Mass zu beschränken.
Extra-Tipp: Kräftiges Kauen stärkt Zähne und Zahnfleisch. Greifen Sie also öfters einmal zu Vollkornbrot und rohem Gemüse.
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Ausreichend trinken
Ein verminderter Speichelfluss und Mundtrockenheit können die Entstehung von Zahnfleischentzündungen und Karies begünstigen. Umgekehrt trägt eine gute Flüssigkeitsversorgung dazu bei, den Speichelfluss anzuregen und unterstützt so die Abwehr von Krankheitserregern. Erwachsene sollten täglich etwa 1,5 Liter trinken. Ideal geeignete Durstlöscher sind Wasser und ungezuckerte Früchte- oder Kräutertees. Achten Sie darauf, dass Sie zu jeder Mahlzeit ein Glas Wasser trinken und auch bei der Arbeit oder beim Lesen immer ein Getränk in Reichweite steht.
Extra-Tipp: Auch zuckerfreie Bonbons können den Speichelfluss im Mund anregen.
4 / 5
Das Immunsystem stärken
Ein starkes Immunsystem ist nicht nur wichtig, um Schnupfen- und Erkältungsviren in Schach zu halten. Auch bei der Vorbeugung von Zahnfleischentzündungen spielt es eine zentrale Rolle. Denn die Bakterien, die Zahnfleischentzündungen auslösen, können sich leichter vermehren, wenn das Immunsystem geschwächt ist. Achten Sie daher besonders auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung und schlafen Sie ausreichend. Was viele nicht wissen: Auch Stress schwächt die Abwehr. Entspannungsmethoden wie Yoga oder ein regelmässiges Ausdauertraining können dabei helfen, auch in turbulenten Zeiten ausgeglichen zu bleiben.
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Nicht rauchen
Rauchen erhöht das Risiko für Zahnfleischentzündungen um ein Vielfaches. Zum einen greift das enthaltene Nikotin das Zahnfleisch an. Zum anderen hemmt der blaue Dunst aber auch die körpereigenen Abwehrkräfte. Die Folge: Die Plaque-Bakterien im Mund, die die unangenehmen Entzündungen hervorrufen, können sich leichter vermehren. Ein Grund mehr, dem Glimmstengel abzuschwören und seiner Gesundheit etwas Gutes zu tun.
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