Verstauchung: Behandlung

Was tun bei Verstauchung?

Verstauchung – was tun?

Die Verstauchung (medizinisch „Distorsion“) zählt zu den typischen Sportverletzungen. Doch auch im Alltag kommt es leicht zu einer Überdehnung von Gelenkstrukturen, die eine Verstauchung nach sich ziehen. Lesen Sie hier, worauf es dann ankommt.

Was tun bei einer Verstauchung? Erstversorgung nach der PECH-Regel

Als Erste-Hilfe-Massnahme sollte bei einer Zerrung die sogenannte PECH-Regel befolgt werden: P wie „Pause“, E wie „Eis“, C wie „Compression“ und H wie „Hochlagern“.

Diese Massnahmen können helfen, Schwellungen und Schmerzen zu reduzieren und einer Ausbreitung des Gewebeschadens entgegenwirken.

P wie Pause

P wie Pause

Ruhigstellung: Beim Sport sofort eine Pause einlegen bzw. die Bewegung einstellen. Den betroffenen Körperteil ruhigstellen und nicht mehr belasten.

E wie Eis

E wie Eis

Kälteanwendung: Die betroffene Stelle sofort kühlen – z. B. mit einem Eisbeutel oder einer Kältepackung! Das wirkt schmerzlindernd und hilft, Schwellungen zu reduzieren. Wichtig: Um Erfrierungen zu vermeiden, immer ein Tuch zwischen Haut und Kühlmittel legen.

C wie Compression

C wie Compression

Druckverband: Mit einer elastischen Binde einen Druckverband anlegen. Das reduziert den Blutfluss und kann so Schwellungen zurückdrängen und Einblutungen verhindern. Doch Vorsicht: Der Verband darf nicht zu eng gewickelt werden.

H wie Hochlagern

H wie Hochlagern

Hochlagerung: Das betroffene Gelenk sollten hochgelagert werden (über Herzhöhe). Auch das dient dazu, den Blutfluss einzuschränken und so Schwellungen und Einblutungen einzugrenzen.

Schmerzen lindern bei Verstauchungen

Im Anschluss an die Erstversorgung ist meist eine wirksame Schmerzbehandlung gefragt.

Bewährt haben sich Wirkstoffe aus der Gruppe der der sogenannten nicht-steroidalen Antirheumatika (NSAR), wie z. B.:

  • Diclofenac oder
  • Ibuprofen.

Diese Wirkstoffe haben nicht nur schmerzlindernde Effekte, sondern wirken zusätzlich auch entzündungshemmend, was den Heilungsprozess günstig beeinflussen kann.

Die lokale Anwendung als Schmerzgel oder -salbe hat den Vorteil, dass sie in der Regel gut verträglich ist und den Körper nicht unnötig belastet.

In manchen Fällen kann jedoch auch die kurzzeitige Einnahme von Tabletten eine gute und sinnvolle Alternative sein.

Sprechen Sie dazu im Zweifel mit Ihrem Arzt oder Apotheker.

Wärme bei Verstauchung? Nicht im Akutfall

In der akuten Phase, also in den ersten Tagen nach der Verletzung, sollte eine Verstauchung nicht mit Wärme behandelt werden. Sonst können sich die Beschwerden verschlimmern.

Kühlende Anwendungen (z. B. Kältepacks, Quarkwickel) sind hingegen empfehlenswert.

Nach der akuten Phase kann eine Wärmebehandlung (z. B. Wärmflasche, Infrarot) die Durchblutung im betroffenen Gewebe fördern und so den Heilungsprozess unterstützen.

Überblick: Mögliche spezielle Massnahmen

Knöchel-Verstauchung
  • Ggf. Orthese/Bandage um eine konsequente Ruhigstellung zu gewährleisten
  • Ggf. Schuhwerk, welches das Fussgelenk stabilisiert
  • Ggf. Gelenkspunktion

Die besten Tipps bei Knöchel-Verstauchungen

Dos & Don'ts

Knie-Verstauchung
  • Ggf. Orthese/Bandage um eine konsequente Ruhigstellung zu gewährleisten
  • Ggf. Gelenkspunktion
  • Ggf. bildgebende Diagnostikverfahren (MRT, Ultraschall), um weitere Verletzungen auszuschliessen

Die besten Tipps bei Knie-Verstauchungen

Dos & Don'ts

Handgelenk-Verstauchung
  • Schweres Tragen/Heben vermeiden
  • Ggf. Orthese/Bandage um eine konsequente Ruhigstellung zu gewährleisten

Die besten Tipps bei Handgelenk-Verstauchungen

Dos & Don'ts

Finger-Verstauchung
  • Ggf. Fingerbandage, um das verstauchte Gelenk zu schonen
  • Häufige Bewegung und Belastung vermeiden

Die besten Tipps bei Finger-Verstauchungen

Dos & Don'ts

Zehen-Verstauchung
  • Offene Schuhe, um Druck auf Zehen zu vermindern
  • Ggf. Orthese/Bandage um eine konsequente Ruhigstellung zu gewährleisten

Die besten Tipps bei Zehen-Verstauchungen

Dos & Don'ts

Verstauchung – wann zum Arzt?

Leichte Verstauchungen heilen in der Regel ohne Komplikationen aus. In bestimmten Fällen ist allerdings ein Arztbesuch erforderlich, so z. B.:

  • Bei schweren Verstauchungen bzw. starker Krafteinwirkung
  • Bei ausgeprägten Schmerzen, Schwellungen und Blutergüssen
  • Bei auffälliger Instabilität, eingeschränkter Beweglichkeit oder Belastbarkeit des betroffenen Gelenks
  • Wenn Begleitverletzungen vorliegen bzw. nicht ausgeschlossen werden können
Wichtig: Wichtig:

Bei einer schweren Verstauchung (schwere Distorsion) kann es zu Bänderrissen, Zerreissungen im Kapsel-Band-Apparat oder sogar zu Knochenbrüchen kommen. Daher sollte speziell nach schweren Stürzen oder Unfällen eine ärztliche Untersuchung erfolgen, auch wenn zunächst vielleicht keine grösseren Verletzungen sichtbar sind.

Tipps bei Verstauchungen

Pause einlegen
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Pause einlegen

So lautet die erste Regel bei einer Verstauchung. Denn wer das betroffene Gelenk den betroffenen Körperteil weiter belastet, macht alles nur noch schlimmer – unter Umständen kann dann ein gedehntes Band sogar doch noch reissen. Konkret heisst das: Unterbrechen Sie Ihre Tätigkeit und stellen Sie das Gelenk ruhig. Auch in den ersten Tagen nach der Verletzung sollten Sie es langsam angehen lassen. Erst wenn die Schmerzen abgeklungen sind, sollten Sie sich langsam wieder an Bewegung wagen.

Eis auflegen
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Eis auflegen

Die zweite Regel nach einer Verletzung lautet: Eis auflegen und die betroffene Körperstelle kühlen – und zwar sofort! Denn durch das Kühlen kann verhindert werden, dass sich der Gewebeschaden weiter ausdehnt. Das ist eine wichtige Voraussetzung, um ein Anschwellen zu vermeiden und Schmerzen entgegenzuwirken. Wichtig: Egal, ob Sie einen Plastikbeutel mit zerstossenem Eis oder eine Kältepackung aus der Apotheke verwenden – schützen Sie die Haut vor Erfrierungen, indem Sie ein Tuch dazwischen legen. Ausserdem immer nur kurz, aber dafür häufig kühlen. Als Faustregel gilt: Zehn Minuten kühlen, dann zehn Minuten Pause einlegen.

Kompression & Hochlagern
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Kompression & Hochlagern

Als weitere Sofortmassnahme bei Verletzungen empfiehlt es sich, einen Kompressionsverband anzulegen und den betroffenen Körperteil hochzulagern. Das verringert Einblutungen ins Gewebe und kann so Schwellungen reduzieren. Ausgetretene Flüssigkeit kann so über die Lymphbahnen leichter wieder aufgenommen und abtransportiert werden.

Gut zu wissen:Gut zu wissen:

Der betroffene Körperteil sollte stets über Herzhöhe gelagert werden.

Langsam wieder in Bewegung kommen
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Langsam wieder in Bewegung kommen

Vieles spricht dafür, nach einer Verstauchung so früh wie möglich mit angepasster Bewegung zu beginnen und den Fuss nicht allzu lange ruhigzustellen. Wichtig dabei: Lassen Sie es langsam angehen! Wählen Sie zum Einstieg beispielsweise gelenkschonende Sportarten wie Radfahren, Schwimmen oder Walken. Steigern Sie die Dauer und die Intensität Ihres Trainings nur allmählich und hören Sie sofort auf, wenn das Gelenk schmerzt. Achten Sie zudem darauf, regelmässig einen Tag zu pausieren, damit die Gelenkstrukturen sich regenerieren können.

Tipp:Tipp:

Wenn sich Ihr Gelenk noch instabil anfühlt, kann es gerade zu Beginn hilfreich sein, beim Sport eine spezielle Bandage zu tragen, um einer erneuten Verletzung vorzubeugen. Auf lange Sicht können zudem stabilisierende und kräftigende Übungen (z. B. auf einem Balancebrett) weiteren Problemen vorbeugen.

Verstauchung: Wann zum Arzt?
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Verstauchung: Wann zum Arzt?

Leichte Verstauchungen lassen sich in der Regel gut mit schmerzlindernden Massnahmen selbst behandeln. In einigen Situationen ist jedoch ein Arztbesuch ratsam: Das ist z. B. bei schweren Verstauchungen infolge einer starken Krafteinwirkung sowie bei ausgeprägten Schmerzen, Schwellungen und Blutergüssen der Fall. Auch wenn die Beweglichkeit oder Belastbarkeit des betroffenen Gelenks Körperteils beeinträchtigt ist, sollte eine ärztliche Untersuchung erfolgen. Denn dann könnte es beispielsweise sein, dass ein Band überdehnt, angerissen oder gar gerissen ist.

Weitere Massnahmen bei Verstauchungen

In Abhängigkeit davon, wie stark das Gelenk verstaucht ist, können weitere Massnahmen sinnvoll sein. Ob eine spezielle Behandlung erforderlich ist, sollte im Zweifel mit dem Arzt geklärt werden.

Grundsätzlich sollte das verstauchte Gelenk geschont oder, wenn erforderlich, auch ruhiggestellt werden. Eine Bandage oder Schiene kann bei Verletzungen der Extremitäten helfen, eine konsequente Ruhigstellung zu gewährleisten.

Bei einer Verstauchung, die mit einem starken Erguss einhergeht, kann eine Gelenkpunktion erforderlich sein, um das Gewebe zu entlasten. Bei der Punktion saugt der Arzt mit einer Nadel die angesammelte Flüssigkeit ab.

Um den Heilungsverlauf zu beschleunigen, kann auch eine ärztlich verordnete Physiotherapie nützlich sein. Hierfür kommen beispielsweise Lymphdrainagen oder Kälte- und Wärmeanwendungen in Frage. Sobald das Gelenk wieder vollständig belastbar ist, können auch Kräftigungsübungen den Heilungsprozess unterstützen.

Wenn es sich um eine starke Verstauchung handelt, ist eine genaue Diagnostik mit Hilfe von bildgebenden Verfahren sinnvoll, um ernstere Verletzungen auszuschliessen. Ultraschall-, Röntgen- oder Magnetresonanztomographieanalysen (MRT) können Aufschluss darüber geben, welche Strukturen im verstauchten Gelenk betroffen sind und ob z. B. ein Bänderriss oder ein Knochenbruch vorliegt.

Was ist eine Verstauchung?

  • Überdehnung von Gelenksstrukturen
  • Medizinischer Fachbegriff: Distorsion
  • Ursache: Gewaltsame Überdehnung des Gelenks
  • Symptome: Schmerzen, Gelenkschwellung, Bluterguss
  • Häufig betroffen: Sprunggelenk, Knie, Handgelenk, Finger/Zehen

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