Die Ursachen für Muskelverspannungen sind vielfältig. Eine falsche Körperhaltung, zu wenig Bewegung oder Stress zählen zu den typischen Auslösern. Seltener sind strukturelle Veränderungen der Wirbelsäule oder andere Grunderkrankungen die Ursache dafür, dass sich die Muskulatur in Nacken, Schultern oder Rücken schmerzhaft zusammenzieht.
Muskelverspannungen können vielfältige Ursachen haben
Muskelverspannungen gehen meist auf Fehlhaltungen bzw. eine Überbelastung der Muskulatur zurück. Oft spielen auch psychische Faktoren eine wesentliche Rolle, da auch Stress, Ängste und Sorgen dazu führen können, dass sich die Muskeln in Nacken, Schulter und Rücken schmerzhaft zusammenziehen.
Muskelverspannung: Ursachen im Überblick
Fehlhaltungen Unphysiologische, das heisst unnatürliche Körperhaltungen wie z. B. langes Sitzen in starrer Position am PC oder im Auto, falsche Schlafposition aber auch Hohlkreuz, Senkfuss etc.
Zu wenig Bewegung bzw. untrainierte Muskulatur Bewegungsmangel bringt die Muskulatur aus dem Gleichgewicht und kann zu Muskelverkürzungen führen. Untrainierte Muskeln reagieren bereits auf leichte, ungewohnte Belastungen empfindlich.
Überbelastung der Muskulatur z. B. durch schwere körperliche Arbeit mit ungewohnten, monotonen Bewegungsabläufen (z. B. bei der Haus- oder Gartenarbeit), durch Übergewicht oder Schwangerschaft.
Psychische Faktoren Innere Anspannung durch Stress, Überforderung, Ängste oder Depressionen schlägt sich auch auf die Muskulatur nieder. Gerade die Nacken- und Schultermuskeln sind echte „Stressmuskeln“.
Zugluft Auch ein kalter Luftzug kann dazu führen, dass sich die Muskulatur schmerzhaft zusammenzieht.
Erkrankungen der Wirbelsäule z. B. Bandscheibenvorfall, Skoliose.
Andere Grunderkrankungen z. B. Osteoporose.
Durch die genannten Einflüsse kommt es zu einem Anstieg des Muskeltonus (Grundspannung der Muskulatur), der mit einer Beeinträchtigung der Durchblutung und der Sauerstoffversorgung einhergeht. Die Folge: Die Muskulatur verhärtet sich und schmerzt. Die harten Muskeln reizen ausserdem die Nervenwurzeln, sodass es zu kleinsten Entzündungen (Mikroentzündungen) kommt.
Die besten Tipps gegen Verspannungen
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Schonhaltung vermeiden!
Wenn Nacken oder Rücken verspannt sind, nehmen viele Betroffene unbewusst eine Schonhaltung ein. Damit ist eine unnatürliche, meist starre Körperhaltung gemeint, die eigentlich dazu dienen soll, Schmerzen zu vermeiden. Tatsächlich macht diese Vermeidungshaltung aber alles nur noch schlimmer – denn die Muskulatur verspannt sich noch weiter und neue Schmerzen entstehen. Daher gilt: Achten Sie auf eine gesunde und aufrechte Körperhaltung und bleiben Sie in Bewegung!
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Schmerzen lindern!
Zähne zusammenbeissen und weitermachen – das ist bei schmerzhaften Verspannungen die falsche Strategie! Eine frühzeitige Schmerztherapie mit rezeptfreien Schmerzmitteln aus der Apotheke ist wichtig, damit sich die Beschwerden nicht verselbständigen. Denn bleiben die Beschwerden unbehandelt bzw. werden die Ursachen nicht behoben, kann leicht ein Teufelskreis aus Verspannungen, Schmerzen, Schonhaltung und neuen Verspannungen entstehen. Dann besteht die Gefahr, dass die Verspannungen und damit auch die Schmerzen zum „Dauerthema“ werden.
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Wärme tut gut
Wärme auf der Haut bewirkt, dass sich die Gefässe erweitern und die Durchblutung angeregt wird. Das hat zur Folge, dass mehr Sauerstoff ins Gewebe gelangt und Stoffwechselprodukte besser abtransportiert werden können. Auf diese Weise können vor allem leichtere Verspannungen etwas gelockert werden. Tipp: Ein heisses Bad tut nicht nur dem Rücken gut, sondern entspannt auch den Geist!
Wichtig:
Bei entzündlichen Prozessen sind Wärmeanwendungen kontraproduktiv. Hier kann ein kühlendes Schmerzgel die bessere Alternative sein. Fragen Sie dazu im Zweifel Ihren Arzt oder Apotheker.
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Dehnübungen & sanfte Bewegung
Spezielle Übungen haben eine lockernde Wirkung auf die verspannte Muskulatur im Nacken- und Schulterbereich. Dafür müssen Sie nicht unbedingt ins Fitness-Studio gehen! Wichtig ist allerdings, dass Sie die Bewegungsabläufe immer korrekt und behutsam durchführen.
Dehnübungen alleine reichen nicht aus! Versuchen Sie grundsätzlich mehr Bewegung in Ihren Alltag zu integrieren.
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Ruhepausen
Der Nacken ist verspannt und jede Bewegung schmerzt, aber die To Do-Liste wird immer länger? Wer jetzt krampfhaft weitermacht und nötige Ruhephasen ausfallen lässt, hat nichts gewonnen! Besser: Nutzen Sie die Mittagspause, um wirklich abzuschalten und neue Kraft zu tanken. Vertagen Sie weniger Dringliches und verschieben Sie private Termine, bis es Ihnen wieder besser geht.
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Wie man sich bettet...
Schon beim morgendlichen Aufwachen fühlen sich Nacken und Rücken bretthart an? Dann könnte auch eine falsche Schlafposition oder eine unpassende Matratze der Auslöser der Verspannungen sein. Ideal ist eine seitliche Schlafposition, bei der die Beine leicht angewinkelt sind. Zudem sollten alte, durchgelegene Matratzen ausgetauscht werden. Beim Matratzenkauf sollten Sie sich ausführlich beraten lassen und auch ausreichend Zeit zum Probeliegen mitbringen – so lassen sich Fehlkäufe vermeiden und Sie finden die individuell passende Matratze, die auch auf Ihr Körpergewicht abgestimmt ist.
Wenn die Verspannungen zum Dauerzustand werden
Langanhaltender Stress und eine gewohnheitsmässige Fehlbelastung können dazu führen, dass die betroffene Muskulatur infolge der ständigen Anspannung ihre natürliche Dehnbarkeit verliert, sich immer weiter verkürzt und verhärtet – chronische Muskelverspannungen sind die Folge. Umso wichtiger ist es, rechtzeitig gegen die Schmerzen vorzugehen und die Verspannungen aufzulösen. Mehr zur Behandlung .
Muskelverspannung, Muskelkater oder -krampf?
Die Begrifflichkeiten sind verwirrend – wann spricht man von einer Muskelverspannung, wann von Muskelkater oder einem Muskelkrampf? Und worin unterscheiden sich die Beschwerden?
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Muskelverspannungen
Muskelverspannungen können grundsätzlich in allen Körperregionen auftreten, allerdings ist die Nacken-, Schulter- und Rückenmuskulatur besonders anfällig.
Muskelverspannungen entstehen durch eine dauerhafte Anspannung der Muskulatur, z. B. infolge von Fehlbelastungen oder Stress.
Muskelverspannungen sind dadurch gekennzeichnet, dass sich die Grundspannung (Muskeltonus) der betroffenen Muskulatur erhöht. Die Muskulatur ist verhärtet, schmerzt und kann sich mit der Zeit verkürzen.
Werden Verspannungen nicht behandelt bzw. die Ursachen nicht behoben, können die Beschwerden chronisch werden.
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Muskelkater
Auch ein Muskelkater kann in allen Muskelgruppen auftreten.
Ein Muskelkater entsteht nach ungewohnter Beanspruchung, z. B. beim Sport oder bei der Arbeit in Haus und Garten.
Früher galt die Hypothese, dass Milchsäure (Laktat), die bei höheren Belastungen vermehrt gebildet wird, den Muskelkater auslöst. Heute geht man davon aus, dass die Beschwerden durch kleinste Risse in den Muskelfasern hervorgerufen werden.
In der Regel ist ein Muskelkater innerhalb weniger Tage abgeklungen.
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Muskelkrampf
Unter einem Muskelkrampf versteht man ein plötzliches, schmerzhaftes Zusammenziehen der Muskulatur, das nur kurz andauert. Wadenkrämpfe sind besonders verbreitet.
Muskelkrämpfen liegt meist eine Störung im Elektrolythaushalt (z. B. Magnesiummangel) zugrunde. Ältere Menschen, Schwangere und Sportler sind häufig von Wadenkrämpfen betroffen. Darüber hinaus können Muskelkrämpfe auch im Zusammenhang mit verschiedenen Erkrankungen und mit der Einnahme von Medikamenten auftreten.
Ein einfacher Muskelkrampf lässt sich meist durch eine vorsichtige Dehnung der betroffenen Muskulatur aufheben. Zusätzlich kann die Einnahme von Mineralstoffen sinnvoll sein.
Wichtig:
Muskelschmerzen können auch im Zusammenhang mit Infekten oder ernsten Grunderkrankungen auftreten. Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob Ihren Beschwerden eine Grunderkrankung oder eine Verletzung zugrunde liegen könnten, konsultieren Sie bitte Ihren Hausarzt.
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