Tinnitus-Retraining-Therapie

Tinnitus: Retraining

Tinnitus Retraining

Bei der sogenannten Tinnitus-Retraining-Therapie (TRT) lernen Sie, wie Sie die Ohrgeräusche aus Ihrer Wahrnehmung verdrängen. Diese Therapie zielt darauf ab, dass Sie sich an den Tinnitus gewöhnen und ihn nicht mehr als störend empfinden. Man nennt diese Anpassung an die Ohrgeräusche auch Habituation.

Tinnitus-Retraining-Therapie

Das Tinnitus-Retraining wird zusammen mit verschiedenen Experten durchgeführt. In speziellen Tinnitus-Praxen klärt Sie ein Hals-Nasen-Ohren-Arzt im ersten Schritt über Ursachen, Symptome und Massnahmen gegen den Tinnitus auf. Ausserdem informiert er Sie über die Retraining-Therapie. So bekommen Sie ein umfassendes Verständnis dafür, was die Ohrgeräusche eigentlich bedeuten. In diesem Schritt werden so auch Ängste abgebaut. Im zweiten Schritt lernen Sie in der Hörtherapie, wie Sie am besten mit den Ohrgeräuschen umgehen. Ausserdem sucht ein Hörakustiker zusammen mit Ihnen ein Geräuschgerät für Sie aus. Solche Geräte erzeugen ein „weisses Rauschen“, das den Tinnitus überdeckt und ihn so in den Hintergrund drängt.

Insgesamt besteht das Tinnitus-Retraining aus drei Teilen:

  • Tinnitus-Counseling: Aufklärung und Beratung
  • Hörtherapie: Verhaltenstherapie, Geräuschgeräte
  • Psychotherapie sowie unterstützende Methoden: Autogenes Training, Sport

TRT Ein ganzheitliches Behandlungskonzept

  • Die Tinnitus-Retraining-Therapie wurde 1998 durch die Arbeitsgemeinschaft Deutschsprachiger Audiologen, Neurootologen und Otologen (ADANO) eingeführt.
  • Durch die enge Zusammenarbeit von HNO-Ärzten, Psychologen und Hörakustikern wird sichergestellt, dass der Patient eine umfassende Therapie erhält, die allen Ebenen der Tinnitus-Beschwerden gerecht wird.

Tinnitus-Counseling

Eine spezifische Tinnitus-Beratung, das Counseling, steht an erster Stelle des Tinnitus-Retrainings. Da in der Retraining-Therapie der Tinnitus als Wahrnehmungsproblem verstanden wird, soll das Counseling bewusst machen, dass die Ohrgeräusche durch neurophysiologische Prozesse ausgelöst werden. So können Sie genau verstehen, was bei den Ohrgeräuschen in Ihrem Körper passiert.

Durch das Counseling:

  • Lernen Sie ein mehrdimensionales Tinnitus-Model kennen
  • Erfahren Sie, was die Ursache Ihres Tinnitus ist
  • Werden Ihre Ängste abgebaut und Fehlinformationen über den Tinnitus beseitigt
  • Wird Ihnen bewusst, dass Ihr Behandlungsziel das Tinnitus-Vergessen, nicht die Tinnitus-Beseitigung sein muss
  • Erlernen Sie Ablenkungsstrategien, Stressbewältigungsmethoden

Tinnitus: Hörtherapie

Nachdem Sie genau wissen, wie die Ohrgeräusche entstehen, lernen Sie, sich an den Tinnitus zu gewöhnen. Das Habituationstraining soll Ihnen dabei helfen, die Ohrgeräusche nicht mehr als Belastung, sondern als normalen Bestandteil Ihres Lebens wahrzunehmen. Das Training erfolgt meist unter psychotherapeutischer Anleitung: Hier wird aufgezeigt, dass Tinnitus negative Gefühle und Gedanken auslöst. Im nächsten Schritt des Habituationstrainings werden Ihre negativen Gefühle identifiziert. Anschliessend trainieren Sie, diesen negativen Gedanken positive Empfindungen entgegenzusetzen:

  • Es gibt schlimmere Dinge als Ohrgeräusche
  • Ich lasse nicht zu, dass der Tinnitus mein Leben bestimmt
  • Ich beschäftige mich mit positiven Dingen und kann so den Tinnitus vergessen
  • Ich kann trotz Tinnitus glücklich sein
  • Der Tinnitus ist etwas Positives, da er mich vor Überlastung warnt
  • Ich kann den Tinnitus aus meiner Wahrnehmung verbannen

Neben dieser psychologischen Komponente kann die Hörtherapie auch die Anwendung von Geräuschgeräten einschliessen. Sogenannte Noiser erzeugen ein „weisses Rauschen“. Darunter versteht man Geräusche, die alle Frequenzen in der gleichen Lautstärke beinhalten. Das Rauschen ist neutral, während der Tinnitus dagegen Spitzen in gewissen Frequenzbereichen hat. So wirkt er wie ein Alarmsignal. Der Noiser erzeugt ein Geräusch, das leiser als der Tinnitus ist. Damit man sich an die Ohrgeräusche gewöhnen kann und die Habituation eintritt, muss der Tinnitus nämlich für das Ohr hörbar bleiben. Nur so kann sich das Gehirn darauf einstellen.

Psychotherapie

Bei Patienten, die unter einem dekompensierten Tinnitus leiden, hat es sich etabliert, als dritte Komponente der Retraining-Therapie eine psychotherapeutische Beratung durchzuführen. Sie dient insbesondere dazu, schlimmeren Folgen des Tinnitus, wie Angststörungen und Depressionen, vorzubeugen. Auch hier geht es darum, Ihnen bewusst zu machen, dass Sie etwas gegen die Beschwerden unternehmen können und nicht hilflos zusehen müssen. Ergänzend zur Psychotherapie kommen auch Methoden wie Autogenes Training oder Sport zum Einsatz. So lernen Sie, sich zu entspannen und schaffen positive Gefühle.

Wie Sie mit Hilfe von Entspannungstechniken besser mit den Ohrgeräuschen zurechtkommen, erfahren Sie hier.

Tipps bei Tinnitus

Ablenkung trainieren
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Ablenkung trainieren

Wenn Ohrgeräusche wie Rauschen, Klingeln oder Pfeifen den Alltag dominieren, fällt es schwer, ein normales Leben zu führen. Ein wichtiges Ziel der Tinnitus-Therapie ist es daher zu lernen, wie man möglichst gelassen mit der Situation umgeht und wie man seine Aufmerksamkeit von den Ohrgeräuschen ablenken kann. Viele Ärzte raten ihren Patienten zum sogenannten Tinnitus-Retraining. Durch dieses Behandlungskonzept lernen Sie, was Ohrgeräusche genau bedeuten und wie Sie besser mit der Situation umgehen. Ziel ist es, den Tinnitus aus dem Bewusstsein zu verdrängen.

Ohrmassage
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Ohrmassage

Häufige Tinnitus-Ursache ist eine schlechte Durchblutung des Innenohrs. Mit einem einfachen Trick können Sie die Durchblutung schnell und einfach anregen: Massieren Sie Ihre Ohren! Dazu legen Sie Ihren Zeige- und Mittelfinger entweder direkt vor oder hinter das Ohr. Bewegen Sie Ihre Finger nun kreisförmig und massieren Sie diese Stelle mit leichtem Druck eine Minute lang. So regen Sie die Durchblutung an.

Tinnitus: Stress
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Tinnitus: Stress

Stress scheint bei vielen Tinnitus-Patienten die Wurzel allen Übels zu sein. Und auch Mediziner sind der Meinung, dass die Ausschüttung des Stresshormons Cortisol Veränderungen im Innenohr verursachen kann. Die Ohrgeräusche selbst wiederum sorgen dafür, dass der Stresspegel ansteigt und Patienten ein permanentes Gefühl der Anspannung verspüren. Diesen Teufelskreis gilt es also zu durchbrechen! Entspannung steht hier an oberster Stelle: mit Hilfe von Yoga oder anderen Entspannungstechniken wie Autogenes Training oder Progressive Muskelentspannung können Sie Stress gezielt abbauen. Viele Fitnessstudios, aber auch Volkshochschulen, bieten solche Kurse an.

Leben mit Tinnitus
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Leben mit Tinnitus

Ohrgeräusche mindern die Lebensqualität erheblich. Die Angst vor einer Verschlechterung der Beschwerden, Schlafstörungen und Depressionen können dazu führen, dass Sie sich aus dem aktiven Leben zurückziehen und alle Gedanken nur noch um die Geräusche im Ohr kreisen. Statt sich jedoch vom sozialen Umfeld abzuschotten, sollten Sie versuchen, den schönen Dingen des Lebens mehr Raum zu geben. Fragen Sie sich, was Ihnen guttut und was Ihnen Freude bereitet – und tun Sie dann genau das! Sorgen Sie dafür, dass positive Erlebnisse Ihren Alltag dominieren – nicht der Tinnitus!

Tinnitus: Musik hören
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Tinnitus: Musik hören

Tinnitus-Patienten haben oft das Bedürfnis, sich in eine ruhige Umgebung zurückzuziehen. Aber gerade wenn die Umgebung still ist, konzentrieren sie sich verstärkt auf die Ohrgeräusche und es wird noch schwieriger diese zu ignorieren. Besser: Musikhören! Spezielle Musik, bei der die störenden Tonfrequenzen im Ohr gezielt herausgefiltert werden, hilft beim Entspannen. So können Sie sich gezielt ablenken und richten Ihre Aufmerksamkeit nicht mehr nur auf die Ohrgeräusche.

Psychotherapie bei Tinnitus
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Psychotherapie bei Tinnitus

Tinnitus ist zwar keine seelische Erkrankung - eine Psychotherapie als Baustein einer umfassenden Tinnitus-Behandlung kann Ihnen jedoch dabei helfen, besser mit den Symptomen zu leben und einen selbstbewussten Umgang mit den Ohrgeräuschen zu lernen. Fragen Sie Ihren Hausarzt! Er kann Sie bei Bedarf schnell und einfach an einen Spezialisten weiterleiten.

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