Schlafstörungen können sich durch unterschiedliche Symptome zeigen. Wie unangenehm eine einzige durchwachte Nacht sein kann, wissen viele aus eigener Erfahrung: Einschlafstörungen oder Durchschlafstörungen rauben einem den letzten Nerv und der Schlaf bringt einfach nicht die gewünschte Erholung. Problematisch wird es vor allem dann, wenn sich die Folgen des Schlafmangels zeigen und Leistungsfähigkeit, Gesundheit und Wohlbefinden beeinträchtigt werden.
Einteilung
Schlafstörungen: Dauer
Unterscheidung anhand der Dauer der Schlafstörungen:
Akut (bis vier Wochen)
Subakut (bis sechs Monate)
Chronisch (länger als sechs Monate)
Schlafstörungen: Formen
Experten unterscheiden verschiedene Formen von Schlafstörungen. Anhand der Dauer der Beschwerden erfolgt eine Unterscheidung in akute (bis vier Wochen), subakute (bis sechs Monate) und chronische Schlafstörungen (länger als sechs Monate). Darüber hinaus werden organische und nicht organische Schlafstörungen unterschieden.
Auf Basis eines international anerkannten Klassifikationssystems werden Schlafstörungen ausserdem in die folgenden sechs Kategorien unterteilt:
Insomnie („Schlaflosigkeit“; auch psychophysiologische Insomnie oder nichtorganische Insomnie): Ein- und Durchschlafstörungen; besonders häufig sind akute Insomnien, die durch belastende Erlebnisse oder bevorstehende Ereignisse ausgelöst werden.
Je nach Form, Ausmass und Dauer der Schlafstörungen kann eine Vielzahl von Symptomen auftreten. Bei Insomnien („Schlaflosigkeit“) stehen zunächst Einschlafstörungen und Durchschlafstörungen im Vordergrund, die jedoch vor allem bei längerer Dauer auch durch Beeinträchtigungen am Tag begleitet werden. So können in der Folge auch Tagesmüdigkeit, erhöhte Reizbarkeit und eine Einschränkung der Leistungsfähigkeit auftreten. Bei Patienten mit Hypersomnie ist eine erhöhte Einschlafneigung am Tag das Leitsymptom. Bei Schlafapnoe lösen Atemstörungen (z. B. Atemaussetzer) die Schlafprobleme aus und beim Restless Leg Syndrom führt ein zwanghafter Bewegungsdrang der Beine zu einer Beeinträchtigung des Schlafs und seiner Erholungsfunktion. Parasomnien (z. B. Schlafwandeln) treten typischerweise episodisch auf. Schlechter Schlaf kann sich folglich durch zahlreiche Beschwerden bemerkbar machen.
Melatonin – das Schlafhormon
Melatonin spielt eine wichtige Rolle für den Schlaf-Wach-Rhythmus.
Mögliche Komplikationen: z. B. chronische Stimmungsschwankungen, Leistungseinbussen, Störungen im Sozialverhalten, Unfälle
Jeweils spezifische Symptome je nach Form der Schlafstörung (z. B. Atemstörungen, zwanghafter Bewegungsdrang der Beine, Schlafwandeln)
Besser schlafen: Tipps
1 / 8
Regelmässige Schlaf- und Aufstehzeiten
2 / 8
Tageslicht tanken
3 / 8
Sport möglichst früh treiben
4 / 8
Leichtes Abendessen
5 / 8
Abends möglichst keine Genussmittel
6 / 8
Einschlafritual einführen
7 / 8
Im Bett das Smartphone ausschalten
8 / 8
Ruhiges, dunkles Schlafzimmer
Wichtig:
Ein- und Durchschlafstörungen können mit der Zeit zu einem chronischen Problem werden und mit dem Alter zunehmen, da die körpereigene Produktion des Schlafhormons Melatonin abnimmt. Ein möglichst frühzeitiger Arztbesuch kann daher sinnvoll sein. Mehr
SOS-Tipps für schlaflose Nächte
1 / 4
Wachliegen im Bett? Besser nicht!
Erfolglose Einschlafversuche können wirklich mürbe machen – wer dann im Bett liegen bleibt und den Schlaf herbeisehnt, spannt sich immer mehr an und kann schlussendlich kein Auge zumachen.
Besser: Raus aus dem Bett und einfache, monotone Tätigkeiten (z. B. Kreuzworträtsel lösen, Wäsche zusammenlegen) verrichten.
Ziel sollte es sein, die schlaflos im Bett verbrachte Zeit zu reduzieren.
2 / 4
Nicht ständig auf die Uhr blicken
Wer kennt das nicht: In schlaflosen Nächten wandert der Blick oft im Minutentakt zur Uhr – und das macht alles nur noch schlimmer. Denn so steigt der Druck, doch endlich einschlafen zu müssen und die körperliche und seelische Anspannung verhindert den ersehnten Schlaf erst recht.
Besser: Stellen Sie Ihren Wecker ausser Sichtweite auf und stehen Sie auf, wenn Sie merken, dass Sie partout nicht einschlafen können.
3 / 4
Vorsicht Grübelfalle!
Sicherlich erlebt jeder Mensch Lebensphasen, die nicht ganz einfach sind und mit Sorgen und Ängsten einhergehen. Doch allzu häufig tappen wir schon in die „Grübelfalle“, bevor die Probleme überhaupt da sind. Typischerweise nimmt das Gedankenkarussell so richtig Fahrt auf, wenn wir eigentlich schlafen wollen – das kostet uns nicht nur den Schlaf, sondern auch viel Kraft und Nerven. Zudem besteht die Gefahr, dass man sich das Grübeln im Bett regelrecht antrainiert.
Besser: Gewöhnen Sie sich das Grübeln im Bett ab − versuchen Sie, belastende Gedanken während des Tages zu bearbeiten (z. B. durch Aufschreiben) und sie nicht mit ins Bett zu nehmen.
4 / 4
Negative Konditionierung vermeiden
Wer schon mit dem Gedanken „Ich kann doch sowieso nicht einschlafen“ ins Bett geht, wird es sicherlich schwer haben, sanft einzuschlummern. Oft kreisen die Gedanken dann schon in den frühen Abendstunden um das Problem – auf diese Weise entwickelt sich eine negative, problembelastete Einstellung zum Thema Schlaf und oft auch zum Schlafzimmer und zum Bett. Das kann einen echten Teufelskreis aus Schlaflosigkeit und Frustration in Gang setzen.
Besser: Drehen Sie den Spiess um und wiederholen Sie abends im Badezimmer immer wieder den gleichen, positiven Satz (z. B. „Ich werde heute gut schlafen“).
Das könnte Sie auch interessieren:
Hilfe beim Arzt
Wenden Sie sich frühzeitig an Ihren Arzt – er berät Sie zu den Therapiemöglichkeiten.