Bauchschmerzen zählen neben Blähungen, Durchfall und Verstopfung ebenfalls zu den Hauptbeschwerden beim Reizdarmsyndrom. Die Schmerzen können dumpf oder stechend sein, manchmal verkrampft sich der Bauch sogar regelrecht. Die genauen Ursachen für das Reizdarmsyndrom sind bis heute noch nicht vollständig erforscht. Heute weiss man allerdings, dass bei Betroffenen eine Überempfindlichkeit des Darms vorliegt. Der medizinische Fachbegriff lautet „viszerale Hypersensibilität“. Das hat zur Folge, dass Reizdarm-Patienten mechanische oder chemische Reize im Darm stärker wahrnehmen als Gesunde. Steigender Druck im Darm oder reizende Stoffe aus der Nahrung werden somit schneller als störend oder schmerzhaft empfinden. Hinzu kommt, dass oft eine gesteigerte Gasbildung im Darm besteht. Dann dehnt sich die Darmwand und die Muskulatur zieht sich zusammen.
Bauchschmerzen & Krämpfe bei Reizdarm: Diese Tipps können helfen
Die besten Tipps bei Bauchschmerzen und Krämpfen infolge des Reizdarmsyndroms haben wir hier für Sie zusammengestellt.
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Wärme tut jetzt gut!
Egal, ob Wärmflasche, Körnerkissen oder ein Kartoffelwickel – bei Bauchschmerzen und Krämpfen tut Wärme einfach gut. Aber nicht nur das: Sie entspannt ausserdem die Muskeln und entkrampft so den Bauch. Auch ein warmer Kamillentee kann wohltuende Effekte haben.
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Krampflösende Mittel
Wenn Wärme alleine nicht hilft, können krampflösende Mittel – sogenannte Spasmolytika – zum Einsatz kommen. Zu den empfohlenen Wirkstoffen zählen Butylscopolamin und Pfefferminzöl. Sie bewirken, dass sich die Muskulatur im Darm entspannt. Abgeraten wird dagegen von „klassischen“ Schmerzmitteln wie Paracetamol oder Acetylsalicylsäure – sie sollen nicht zur Behandlung von Reizdarm-Beschwerden angewendet werden.
Gut zu wissen: Krampflösende Mittel wirken bei akuten Beschwerden, aber sie haben eine begrenzte Wirkdauer. Bei Reizdarm-Patienten ist es allerdings oft nur eine Frage der Zeit, wann die Bauchkrämpfe wiederkommen.
Des Weiteren können bei Bauchschmerzen oder Krämpfen infolge eines Reizdarmsyndroms lösliche Ballaststoffe oder bestimmte Probiotika eingesetzt werden.
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Atemübungen
Atmen Sie, wie die meisten Menschen, meist sehr flach ein und aus, sodass sich lediglich der Brustkorb leicht hebt und senkt? Dann versuchen Sie, mehrmals täglich, ein paar Mal ganz bewusst tief in den Bauch einzuatmen und dann langsam auszuatmen. Achten Sie dabei darauf, dass sich der Bauch beim Einatmen anhebt und schön rund wird und beim Ausatmen wieder abflacht. Diese sogenannte Bauchatmung hat (im Gegensatz zur Brustatmung) den Vorteil, dass sie entspannend wirkt und die Verdauung durch eine sanfte Massage der Eingeweide fördert.
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Wann zum Arzt?
Ständige Bauchschmerzen können vielfältige Ursachen haben. Daher sollte im Zweifel ein Arzt die Ursache der Beschwerden abklären. Das gilt insbesondere dann, wenn die Symptome sehr heftig sind oder sich trotz entsprechender Behandlung nicht bessern. Unklare Krankheitszeichen wie Fieber, Blut im Stuhl oder ungewollter Gewichtsverlust sollten immer rasch von einem Arzt abgeklärt werden.
Steckt wirklich das Reizdarmsyndrom hinter den Bauchschmerzen, kann der Arzt Sie zu weiteren Therapiemassnahmen beraten. Bei chronischen, schwer behandelbaren Bauchschmerzen können in bestimmten Fällen sehr niedrig dosierte Antidepressiva verordnet werden, die ebenfalls über eine schmerzlindernde Wirkung verfügen.
Reizdarm
Typische Symptome im Überblick
Durchfall
Verstopfung
Bauchschmerzen, Krämpfe
Blähungen, Blähbauch
Reizdarm-Symptome …
…stellen sich oft im Zusammenhang mit den Mahlzeiten ein. …können über Wochen, Monate oder gar Jahre bestehen. …können in Bezug auf Stärke und Dauer variieren. …führen oft zu einer erheblichen Beeinträchtigung der Lebensqualität.
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