Welche Untersuchungen sind notwendig?
Reizdarm: Diagnose
Das Reizdarmsyndrom ist eine Ausschlussdiagnose. Das bedeutet, dass es keine Untersuchung gibt, mit der sich die Erkrankung eindeutig feststellen lässt. Es gibt vielfältige Krankheitsbilder, die mit ähnlichen Symptomen einhergehen können. Bevor die Diagnose gestellt werden kann, müssen diese ausgeschlossen werden. Erfahren Sie hier, welche Untersuchungen in der Regel durchgeführt werden.
Was macht der Arzt?
Im ersten Schritt erfragt der Arzt sorgfältig, unter welchen Beschwerden Sie leiden, wann diese auftreten und wie ausgeprägt sie sind. Tipp: Ein Beschwerdetagebuch kann Ihnen bei der Vorbereitung auf Ihren Arzttermin helfen. Notieren Sie über einen längeren Zeitraum, wann welche Beschwerden auftreten.
Das Reizdarmsyndrom ist eine sogenannte Ausschlussdiagnose. Das bedeutet, dass es keine Testmethode gibt, mit der sich die Diagnose sicher stellen lässt. Daher muss der Arzt im zweiten Schritt andere Erkrankungen ausschliessen, die ähnliche Symptome auslösen können. Dazu zählen zum Beispiel:
- Darm-Infektionen (z. B. mit Salmonellen, Shigellen)
- Bakterielle Fehlbesiedlung des Dünndarms
- Gestörter Stoffwechsel der Gallensäuren
- Morbus Crohn
- Colitis ulcerosa
- Zöliakie
- Nahrungsmittelunverträglichkeiten
- Störungen der Schilddrüsenfunktion
- Tumoren im Magen-Darm-Trakt
Die Basisdiagnostik beinhaltet eine Laboranalyse von Blut und Urin sowie eine Ultraschalluntersuchung des Bauchraums.
Wichtig ist eine Darmspiegelung zum Ausschluss von Darmkrebs und bei Frauen ausserdem eine gynäkologische Untersuchung, die vor allem dazu dient, Eierstockkrebs und eine Endometriose (Erkrankung der Gebärmutterschleimhaut) auszuschliessen.
Gut zu wissen: Wenn Durchfall als wesentliches Symptom besteht, werden in der Regel einige weitergehende Tests durchgeführt. Unter anderem wird z. B. der Stuhl auf Krankheitserreger untersucht.
Wann liegt ein Reizdarm vor?
Ärzte sprechen von einem Reizdarmsyndrom, wenn die folgenden drei Kriterien erfüllt sind:
- Es bestehen chronische, das heisst länger als drei Monate anhaltende, Beschwerden wie Bauchschmerzen oder Blähungen, die in der Regel mit Veränderungen des Stuhlgangs einhergehen.
- Der Betroffene empfindet die Beschwerden als so stark, dass er sich sorgt und ärztliche Hilfe sucht. Die Lebensqualität ist beeinträchtigt.
- Es liegen keine für andere Krankheitsbilder (z. B. Morbus Crohn) charakteristischen Veränderungen vor.