Dass der Mensch pupst, ist völlig normal. Doch wenn die Blähungen – medizinisch auch Flatulenz genannt – sehr stark sind und häufig auftreten, ist das vielen nicht nur peinlich. Die ständigen Beschwerden können zur echten Belastung werden. Zumal eine vermehrte Gasbildung im Darm auch dazu führen kann, dass sich der Bauch regelrecht aufbläht – und das kann ziemlich schmerzhaft sein.
Blähungen & Reizdarm: Zusammenhänge
Die meisten Reizdarm-Patienten leiden nicht nur unter Stuhlveränderungen wie Durchfall oder Verstopfung, sondern auch unter erheblichen Beschwerden, die mit einer erhöhten Gasbildung im Darm zusammenhängen. Diese können sich äussern als:
Blähungen (Flatulenz): Der Abgang von Gasen über den After ist eine ganz normale Sache. 10 bis 20 Pupse pro Tag liegen im Normbereich. Wenn die „Darmwinde“ allerdings sehr ausgeprägt sind und gehäuft auftreten, werden sie für viele zum Problem.
Blähbauch (Meteorismus): Die Betroffenen fühlen sich regelrecht aufgetrieben, der Bauch ist oft sichtbar aufgebläht und spannt. Manche Patienten berichten, dass sie abends zwei Kleidergrössen mehr haben als morgens.
Reizdarm
Typische Symptome im Überblick
Durchfall
Verstopfung
Bauchschmerzen, Krämpfe
Blähungen, Blähbauch
Reizdarm-Symptome …
…stellen sich oft im Zusammenhang mit den Mahlzeiten ein. …können über Wochen, Monate oder gar Jahre bestehen. …können in Bezug auf Stärke und Dauer variieren. …führen oft zu einer erheblichen Beeinträchtigung der Lebensqualität.
Die Beschwerden sind vielen nicht nur sehr unangenehm, sondern oft auch ziemlich schmerzhaft. Die Art und Menge der Darmgase, die im Verdauungstrakt entstehen hängt unter anderem von der Zusammensetzung der Darmflora ab. Eine günstige Beeinflussung der Darmflora durch ausgewählte Probiotika hilft daher oft gegen die Beschwerden.*
Gut zu wissen:
Wenn durch eine geeignete Behandlung Durchfall und Verstopfung gelindert werden, gehen meist auch die Blähungen zurück.
Wichtig: Eine vermehrte Gasentwicklung im Darm mit unangenehmen Blähungen kann vielfältige Ursachen haben. Sie kann zum Beispiel infolge einer Laktose- oder Fruktoseunverträglichkeit auftreten oder auf eine bakterielle Fehlbesiedlung zurückgehen. Daher ist es wichtig, dass ein Arzt andere Ursachen für die Beschwerden ausschliesst. Mehr zur Diagnose
Reizdarm & Blähungen: Diese Tipps können helfen
Die besten Tipps bei Blähungen infolge des Reizdarmsyndroms haben wir hier für Sie zusammengestellt.
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Kamille, Kümmel, Fenchel
Bei Blähungen tut oft ein warmer Tee gut, der beruhigend auf Magen und Darm wirkt und die Verdauung fördert. Die klassischen Heilpflanzen gegen unangenehme Gasansammlungen im Darm sind Kamille, Kümmel und Fenchel. Es gibt fertige Teemischungen im Handel oder Sie lassen sich in der Apotheke eine Teemischung zusammenstellen. Probieren Sie es einfach einmal aus!
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Entschäumer bei Blähungen
Neben pflanzlichen Hausmitteln können bei Blähungen auch sogenannte Entschäumer (z. B. Simeticon) lindernd wirken. Sie zerstören die Schaumblasen im Darm, in denen die blähenden Gase eingeschlossen sind – diese können dann entweichen.
Ausserdem können bei Blähungen, die speziell infolge des Reizdarmsyndroms auftreten, auch geeignete Probiotika Abhilfe schaffen. Denn wie man heute weiss, liegt bei Betroffenen eine gestörte Darmflora vor – und das ist oft eine Ursache für die vermehrte Entstehung von Verdauungsgasen. Ausgewählte Probiotika bringen die Darmflora wieder ins Gleichgewicht und können auf diese Weise die Beschwerden lindern.
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Leichte Bewegung
Auch ein kleiner Spaziergang kann bei Blähungen gut tun. Denn sanfte Bewegung regt die Verdauung an und kann dazu beitragen, dass weniger Darmgase entstehen.
Extra-Tipp: Probieren Sie doch einmal eine Bauchmassage aus – sanfte kreisende Bewegungen (im Uhrzeigersinn) über dem Bauch können ebenfalls wohltuende Effekte haben.
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LOW-FODMAP
Offenbar profitieren viele Reizdarm-Patienten von einer FODMAP-armen Ernährung – insbesondere, wenn Blähungen die Hauptbeschwerden sind. FODMAPs sind spezielle Zucker (Kohlenhydrate) und mehrwertige Alkohole, die in vielen Nahrungsmitteln enthalten sind. Das Problem, das diese Inhaltsstoffe bergen: Sie können nicht vollständig durch die Darmwand ins Blut aufgenommen werden und gelangen deshalb in den Dickdarm, wo sie von Bakterien vergärt (fermentiert) werden. Dabei entstehen Gase, die zu Blähungen führen können. Ausserdem wirken diese Zucker im Darm osmotisch. Das bedeutet, dass sie Wasser in den Darm ziehen, und so zu einer Reizung des Darms und zu Durchfall führen können.
Gut zu wissen:
Lebensmittel mit vielen FODMAPs sind oftmals auch sehr ballaststoffreich. Aus diesem Grund kann der Verzicht auf diese Lebensmittel bei Patienten, die unter Verstopfung leiden, das Problem sogar verstärken.
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Wann zum Arzt?
Grundsätzlich gilt: Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob die Verstopfung tatsächlich eine Folge des Reizdarmsyndroms ist, sollten Sie den Rat eines Arztes einholen. Denn Darmträgheit und Verstopfung können zum Beispiel auch durch die Einnahme bestimmter Medikamente ausgelöst werden oder im Rahmen einer Schilddrüsenunterfunktion auftreten.
Wichtig: Fieber, Blut im Stuhl und ein starker ungewollter Gewichtsverlust zählen zu den Alarmzeichen und erfordern eine rasche ärztliche Abklärung.
Reizdarm:
Formen
Anhand der Stuhlveränderungen werden verschiedene Formen des Reizdarmsyndroms unterschieden:
Diarrhö-Typ: Ständiger Durchfall ist das Hauptsymptom.
Obstipations-Typ: Eine chronische Verstopfung ist das Hauptsymptom.
Alternierender Typ: Durchfall und Verstopfung treten im Wechsel auf.
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