Nagelpilz ist weit verbreitet und mehr als (nur) ein kosmetisches Problem. Bleibt die Infektion unbehandelt, kann es zu einer vollständigen Zerstörung der Nagelplatte kommen. Doch was ist Nagelpilz eigentlich genau? Wie erkennt man ihn? Wer ist besonders häufig betroffen? Und warum ist eine rasche Behandlung so wichtig? Wissenswerte Fakten haben wir hier für Sie zusammengestellt.
Pilzinfektion der Nägel
Der Fachbegriff für eine Pilzinfektion der Nägel lautet Onychomykose. Dabei handelt es sich um eine Infektion der Finger- oder Fussnägel, die durch bestimmte Pilze hervorgerufen wird. Bei der häufigsten Form der Erkrankung dringen die Erreger – meist sind es Fadenpilze – vorne an der Nagelspitze unter die Nagelplatte ein. Von dort aus breiten sie sich im Nagelbett aus. Typisch: In der Anfangsphase wirkt der Nagel zunächst nur etwas stumpf, weil er seinen Glanz verliert. Mit der Zeit kommt es zu Verfärbungen, die Nagelplatte verdickt sich zunehmend und wird brüchig. Mehr über die Symptome
Nagelpilz ist weit verbreitet. Besonders häufig sind Senioren betroffen. Aber auch junge Erwachsene und Kinder können sich anstecken. Das Risiko für eine Ansteckung ist überall dort hoch, wo man gemeinsam mit vielen anderen barfuss läuft – zum Beispiel im Schwimmbad, in der Sauna, in der Umkleide im Fitness-Studio oder auch zu Hause, wenn ein Familienmitglied Nagelpilz hat.
Wie sieht Nagelpilz aus?
1 / 3
Weissliche oder gelbe Streifen oder Flecken
2 / 3
Es treten Verfärbungen auf und der Nagel verdickt sich
3 / 3
Der Nagel wird rissig und brüchig
Nagelpilz: Die wichtigsten Fakten
Nagelpilz ist die häufigste Erkrankung der Nägel.
Zehennägel sind wesentlich öfter betroffen als die Fingernägel.
Oft entwickelt sich ein Nagelpilz aus einer unbehandelten Fusspilzinfektion.
Nagelpilz ist ansteckend. Bestimmte Risikofaktoren erhöhen die Anfälligkeit für Nagelpilz.
Nagelpilz geht nicht von allein weg. Eine geeignete Behandlung ist erforderlich.
Bleibt die Pilzinfektion unbehandelt, wird die Nagelplatte mit der Zeit vollständig zerstört. Das kann Schmerzen beim Gehen zur Folge haben. Zudem kann sich der Pilz auf andere Nägel und die angrenzenden Hautbereiche ausbreiten und es kann leichter zu bakteriellen Infektionen kommen.
Falls Sie Veränderungen an Ihren Nägeln feststellen, sollten Sie zeitnah einen Termin beim Hautarzt machen, um die Ursachen abklären zu lassen. Er kann feststellen, ob es sich tatsächlich um einen Nagelpilz handelt. Das ist wichtig, denn es gibt auch andere Erkrankungen, die zu ähnlichen Nagelveränderungen führen können. Dies ist zum Beispiel bei einem Nagelbefall bei Schuppenflechte (Psoriasis) oder bei sogenannten Ekzemnägeln der Fall. Falls Ihr Arzt den Verdacht auf eine Nagelpilzinfektion bestätigt, wird er mit Ihnen die Therapieoptionen besprechen.
Tipps bei Nagelpilz
1 / 5
Nagelpilz erkennen
Häufig wird Nagelpilz erst spät erkannt. Das liegt daran, dass der betroffene Nagel im Anfangsstadium zunächst einmal nur seinen Glanz verliert und stumpf wirkt. Leider bemerken Betroffene die Infektion oft erst, wenn sich der Nagel verfärbt. Dann ist die Behandlung oft komplizierter und langwieriger. Daher ist es ratsam, die Nägel regelmässig auf Veränderungen zu kontrollieren. Das gilt insbesondere dann, wenn Sie schon einmal einen Nagelpilz hatten oder besonders anfällig sind. Falls Sie Auffälligkeiten feststellen, sollten Sie diese möglichst rasch ärztlich abklären lassen.
2 / 5
Frühzeitig aktiv werden!
Nagelpilz geht nie von allein weg. Es ist immer eine wirksame Behandlung nötig, um die Infektion in den Griff zu bekommen. Je früher Sie mit der Behandlung beginnen, desto besser. Denn je mehr sich der Pilz bereits ausgebreitet hat, desto komplizierter und langwieriger wird die Behandlung. In der Anfangsphase reicht es in der Regel noch aus, den Nagelpilz mit lokal wirksamen Mitteln zu behandeln. Geeignet sind medizinische Lacke, Cremes oder Lösungen, die pilzabtötende und/oder wachstumshemmende Wirkstoffe wie beispielsweise Terbinafin, Amorolfin, Bifonazol oder Ciclopirox enthalten. Im späteren Stadium sind zusätzlich oft spezielle Tabletten nötig, die vom Arzt verschrieben werden müssen und nicht ohne Nebenwirkungen sind.
Extra-Tipp: Im Rahmen einer medizinischen Fusspflege können infizierte Nagelbereiche regelmässig fachgerecht abgetragen werden.
3 / 5
Hygiene-Massnahmen
Pilzsporen sind ziemlich hartnäckig. Um zu vermeiden, dass sie sich ausbreiten oder zu einer erneuten Ansteckung führen, wird empfohlen, begleitend zur Behandlung auf strikte Hygiene zu achten. Das bedeutet unter anderem:
Strümpfe täglich wechseln und bei über 60° C waschen. Bei den Materialien auf atmungsaktive Stoffe zurückgreifen.
Schuhe mit einem pilztötenden Spray desinfizieren und regelmässig auslüften.
Handtücher nicht gemeinsam mit anderen benutzen und immer bei über 60° C waschen.
Nagelpflege-Sets nicht gemeinsam mit anderen verwenden. Nach der Benutzung desinfizieren.
Gut zu wissen:
Auch Badezimmer-Teppich und Bettvorleger sind ein beliebter Tummelplatz für Pilzsporen.
4 / 5
Die nötige Portion Geduld
Die Behandlung von Nagelpilz ist oft eine langwierige Angelegenheit – denn sie muss fortgeführt werden, bis der Nagel vollständig gesund nachgewachsen ist. Da die Zehennägel nur sehr langsam wachsen, kann eine Behandlungszeit von sechs Monaten bis zu einem Jahr nötig sein. Bei Fingernägeln geht es in der Regel etwas schneller.
Um dem Pilz den Garaus zu machen, ist also ein langer Atem nötig. Aber es lohnt sich, konsequent dranzubleiben – damit Sie sich bald wieder über schöne, gesunde Nägel freuen können.
5 / 5
Andere schützen
Nagelpilz ist ansteckend – oft geht die Infektion von Eltern oder Grosseltern auf jüngere Erwachsene oder Kinder über, die im selben Haushalt wohnen. Achten Sie daher darauf, dass Sie Handtücher und Nagelpflege-Sets nicht gemeinsam benutzen. Gehen Sie aus Rücksicht auf Ihre Mitmenschen weder zu Hause noch in öffentlichen Einrichtungen barfuss, sondern tragen Sie Hausschuhe bzw. Badelatschen.
Das könnte Sie auch interessieren:
Hilfe aus der Apotheke
Lacke, Lösungen oder Cremes – in der Apotheke stehen verschiedene Mittel gegen Nagelpilz zur Verfügung.