Was kann ich tun?
Tipps gegen Migräne
Ruhe & Schlaf
Bei einem akuten Migräne-Anfall heisst die Devise: Rückzug und Ruhe. Lärm und Licht werden meist als sehr belastend empfunden und oft sind die Betroffenen auch einfach müde. Daher wird empfohlen, sich in einen abgedunkelten, ruhigen Raum zurückzuziehen und am besten zu schlafen. Mitunter hilft es auch, die Stirn zu kühlen (z. B. mit einem feuchten Tuch). Aber Vorsicht: Bei manchen Migräne-Patienten wirkt Kälte auch als Triggerfaktor.
Schmerzmittel gegen akute Migräne-Kopfschmerzen
In der Regel ist es mit Ruhe und Schlaf nicht getan. Oft benötigen Migräne-Geplagte Medikamente, um die Kopfschmerzen in den Griff zu bekommen. Bei leichteren und mittelstarken Migräne-Attacken werden rezeptfreie Schmerzmittel aus der Apotheke empfohlen – diese helfen sogar auch bei einem Teil der Betroffenen mit schweren Migräne-Attacken.
Geeignet sind bewährte Anti-Schmerz-Wirkstoffe wie z. B. Acetylsalicylsäure und nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR) wie Ibuprofen. Ausserdem können auch Kombinationspräparate infrage kommen, die neben einem Schmerzmittel zusätzlich auch Koffein enthalten.
Für Acetylsalicylsäure und Ibuprofen ist die Wirkung bei akuten Migräne-Attacken am besten belegt.*
* Diener H.-C., Förderreuther S, Kropp P. et al., Therapie der Migräneattacke und Prophylaxe der Migräne, S1-Leitlinie, 2022, DGN und DMKG, in: Deutsche Gesellschaft für Neurologie (Hrsg.), Leitlinien für Diagnostik und Therapie in der Neurologie. Online: https://dgn.org/leitlinie/therapie-der-migraneattacke-und-prophylaxe-der-migrane-2022 (abgerufen am 13.07.2023)
Biofeedback & Nervenstimulation
Einige ausgewählte nicht-medikamentöse Methoden können ebenfalls bei Migräne sinnvoll sein.
Die Biofeedbacktherapie ist eine Methode aus der Verhaltenstherapie, bei der man lernt, körperliche Prozesse, die normalerweise unbemerkt ablaufen, bewusst zu steuern. Migräne-Patienten können zum Beispiel im Rahmen eines sogenannten Vasokonstriktionstrainings lernen, die Durchblutung der Kopfarterien bewusst zu steuern und so Migräne-Attacken zu mildern bzw. vorzubeugen.
Auch die Stimulation des Trigeminusnervs mithilfe einer speziellen Elektrode, die auf die Stirn geklebt wird, kann offenbar zur Behandlung von akuten Migräne-Attacken und zur Vorbeugung neuer Beschwerden sinnvoll sein.
Diener H.-C., Förderreuther S, Kropp P. et al., Therapie der Migräneattacke und Prophylaxe der Migräne, S1-Leitlinie, 2022, DGN und DMKG, in: Deutsche Gesellschaft für Neurologie (Hrsg.), Leitlinien für Diagnostik und Therapie in der Neurologie. Online: https://dgn.org/leitlinie/therapie-der-migraneattacke-und-prophylaxe-der-migrane-2022 (abgerufen am 13.07.2023)
Migräne-Tagebuch
Wer oft unter Migräne leidet, sollte Tagebuch führen: In welchen Situationen treten die Symptome auf? Wie lange dauern sie an und was hilft gegen die Schmerzen? Genaue Informationen über den Ablauf der Migräne sind ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer erfolgreichen Behandlung. Das erfordert sicherlich ein wenig Geduld und Mühe, aber der Aufwand lohnt sich. Die moderne Version des Tagebuchs sind spezielle Apps, mit denen Migräne-Patienten den Verlauf einer Attacke genau dokumentieren können.
Vorbeugung neuer Beschwerden
Bei Migräne spielt immer auch die Vorbeugung neuer Kopfschmerz-Attacken eine zentrale Rolle. Ein fester Tagesablauf, regelmässige Bewegung und die Meidung individueller Triggerfaktoren können helfen, neue Migräne-Anfälle zu vermeiden. Erfahren Sie hier, was Sie selbst in puncto Vorbeugung tun können. Mehr erfahren