Das seborrhoische Ekzem (seborrhoische Dermatitis) ist eine chronisch-entzündliche Hauterkrankung, bei der fettige Schuppen in talgdrüsenreichen Regionen (z. B. Kopfhaut) typisch sind. Es betrifft hauptsächlich Säuglinge in den ersten Lebenswochen und Erwachsene. Eine gesteigerte Talgprodukten (Talg = Sebum) scheint bei der Entstehung eine Rolle zu spielen.
Seborrhoisches Ekzem: Wer ist betroffen?
Das seborrhoische Ekzem zählt zu den häufigsten Hauterkrankungen bei Erwachsenen und Neugeborenen. Bei Säuglingen zeigt sich das seborrhoische Ekzem typischerweise in den ersten Lebenswochen. 1 Grundsätzlich können auch ältere Kinder erkranken, allerdings ist dies eher selten der Fall. Fest steht: Wenn bei Kindern der sogenannte „Gneis“ (gelb-bräunliche Schuppen auf der Kopfhaut) auftritt, bedeutet dies nicht zwangsläufig, dass sie auch im Erwachsenenalter betroffen sein müssen. 2
Seborrhoisches Ekzem: Hauptsymptom Schuppen
Fettige Schuppen von weisslicher bis gelblicher Färbung zählen zum charakteristischen Symptom bei der Diagnose „seborrhoisches Ekzem“. Sie bilden sich vor allem im Bereich der Kopfhaut, doch auch Gesicht (z. B. Bereiche um Augenbrauen, Nase, Mund, Bart,) und Rumpf können betroffen sein.
Krankheitsbild
Seborrhoisches Ekzem
Weitere Bezeichnungen: Seborrhoische Dermatitis, Gneis
Chronisch-entzündliche Hauterkrankung
Typisch: Fettige Schuppen v. a. im Bereich der Kopfhaut (Kopfschuppen), sowie Gesicht, Brust, Rücken
Weitere Symptome: Hautrötung, Juckreiz im betroffenen Bereich
Bei Neugeborenen (v. a. in den ersten 3 Monaten) und Erwachsenen
Behandlung: Antimykotika (Anti-Pilzmittel), entzündungshemmende Medikamente, Keratolytika (z. B. Schwefel, Steinkohlenteer)
Als Begleitsymptome können Juckreiz (geringer ausgeprägt als bei Neurodermitis) sowie Rötungen der betroffenen Stellen auftreten. Lesen Sie hier mehr über die Symptome bei seborrhoischem Ekzem.
Diagnose seborrhoisches Ekzem – und jetzt?
Auch wenn das seborrhoische Ekzem nicht heilbar ist, so gibt es doch effektive Möglichkeiten zur Linderung der Symptome und zur Kontrolle der chronisch-rezidivierenden Hauterkrankung. Zu den bewährten Behandlungsbausteinen zählen Antimykotika (Anti-Pilzmittel), entzündungshemmende Mittel sowie sogenannte Keratolytika (hornlösende Wirkstoffe wie Schwefel oder Steinkohlenteer). Erfahren Sie mehr über die Behandlung bei seborrhoischem Ekzem.
Tipps bei Seborrhoischem Ekzem
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Vorsicht bei Dauerwelle, Haarefärben & Co.
Das seborrhoische Ekzem tritt häufig im Bereich der Kopfhaut auf. In diesem Fall ist es wichtig, alle strapazierenden Einflüsse zu meiden. Dauerwellen, Haarefärben oder alkoholhaltige Haarwasser sind demnach eher ungünstig. Auch auf Haarspray oder Haargel sollte so weit wie möglich verzichtet werden. Bei Shampoos ist eine sparsame Verwendung wichtig. Auch Anti-Schuppen-Shampoos sollten nur kurzzeitig angewendet werden.
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Hitze meiden
Hitze kann bei seborrhoischem Ekzem negative Effekte haben. Daher sollte man nicht zu heiss baden bzw. die Haare nicht zu heiss waschen. Es empfiehlt sich zudem, den Föhn auf die kälteste Stufe zu stellen oder – noch besser – die Haare an der Luft trocknen zu lassen.
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Entspannung
Nicht umsonst heisst es „Die Haut ist der Spiegel unserer Seele“. Auch das seborrhoische Ekzem kann sich verschlimmern, wenn innere Anspannung und Stress den Alltag der Betroffenen bestimmen. Umso wichtiger ist es, sich bewusste Auszeiten zu gönnen und für gezielte Entspannung zu sorgen. Geeignet sind zum Beispiel Yoga oder progressive Muskelentspannung nach Jacobson.
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Sonne tanken
In sonnenarmen Jahreszeiten verschlimmert sich das seborrhoische Ekzem häufig. Experten raten daher, sich auch in Herbst und Winter so oft es geht in der Sonne und an der frischen Luft aufzuhalten. Natürlich sollten dabei die Basics eines vernünftigen Umgangs mit der UV-Strahlung (Sonnencreme, keine direkte Sonneneinstrahlung zur Mittagszeit) berücksichtigt werden.
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