Haarausfall: Hilfe
Was tun gegen Haarausfall bei Männern?
Die Behandlung von Haarausfall richtet sich nach der jeweiligen Ursache. Manchmal lässt sich ein bestimmter Auslöser ausmachen, der behoben werden kann. Dann wachsen die Haare oft wieder nach. Besonders häufig sind allerdings die Gene schuld, wenn die Haare lichter werden. Doch auch das ist kein Grund, sich seinem Schicksal tatenlos zu ergeben.
Haarausfall – was tun?
Zunächst einmal ist es wichtig, die Ursache und Form des Haarverlusts festzustellen. Denn davon hängt ab, welche Behandlung geeignet ist. In einigen Fällen, etwa bei einem Nährstoffmangel, wachsen die Haare meist von selbst wieder nach, wenn der Auslöser gefunden und beseitigt wurde.
Am häufigsten führt allerdings eine erbliche Veranlagung dazu, dass die Haare schon frühzeitig – und nach einem ganz bestimmten Muster – ausgehen. Die typischen Anzeichen dieser sogenannten „androgenetischen Alopezie“ bei Männern (erblich bedingter Haarausfall durch männliche Geschlechtshormone) sind:
- Vorzeitiger Haarverlust: Erste Anzeichen treten oft schon in der Pubertät bzw. in den frühen Zwanzigern auf.
- Die Haare werden zunächst an bestimmten Stellen (Geheimratsecken, Oberkopf) lichter. Mit der Zeit breiten sich die kahlen Stellen immer mehr aus, sodass zum Schluss oft nur noch ein Haarkranz am Hinterkopf übrig bleibt oder eine vollständige Glatze entsteht.
- In der Regel sind Mutter und/oder Vater bzw. der Grossvater mütterlicherseits auch betroffen.
Dahinter steckt eine genetisch bedingte Überempfindlichkeit der Haarwurzeln gegenüber normalen Konzentrationen männlicher Geschlechtshormone (Androgene).
Erblich bedingten Haarausfall bekämpfen
Liegt – wie so häufig – eine familiäre Veranlagung zugrunde, schreitet der Haarausfall mit der Zeit weiter fort, wenn man nicht dagegen aktiv wird. Die gute Nachricht: Mit geeigneten Mitteln lässt sich der erblich bedingte Haarausfall häufig stoppen. Grundsätzlich stehen zwei Möglichkeiten zur medikamentösen Behandlung zur Verfügung: Mehr erfahren
Minoxidil zum Auftragen auf die Kopfhaut
In der Regel wird bei erblich bedingtem Haarausfall eine lokale Behandlung mit dem Wirkstoff Minoxidil (z. B. in Form einer Haarlösung) empfohlen. Entsprechende Präparate speziell für Männer sind rezeptfrei in der Apotheke erhältlich und werden über einen längeren Zeitraum, in der Regel mehrere Wochen bzw. Monate, zweimal täglich auf die betroffenen Stellen aufgetragen. Auf diese Weise kann der Haarausfall oft gestoppt und das Wachstum neuer Haare gefördert werden.
Minoxidil ist der einzige Wirkstoff zur äusserlichen Anwendung, der bei erblich bedingtem Haarausfall als effektiv anerkannt ist und in der Therapieleitlinie1 empfohlen wird.
Rezeptpflichtige Tabletten
Das zweite verfügbare Medikament bei erblich bedingtem Haarausfall sind Tabletten, die allerdings rezeptpflichtig sind und vom Arzt verordnet werden müssen. Vor der Einnahme dieses Wirkstoffs ist es wichtig, mögliche Nebenwirkungen wie Libidoverlust und Erektionsstörungen gemeinsam mit dem Arzt abzuwägen.
Haarausfall durch Nährstoffmangel – was hilft?
Auch ein Nährstoffmangel kann Haarausfall hervorrufen. Denn die Haarfollikel, die die Haarwurzel umschliessen und in der Kopfhaut verankern, sind äusserst teilungsaktive Zellen mit hohem Stoffwechselumsatz. Ein Mangel an Protein, Fett und Kohlenhydraten sowie Vitaminen und Mineralstoffen kann daher zu Haarwuchsstörungen führen.
Hierzulande ist eine allgemeine Mangelernährung selten. Ein Eisenmangel tritt jedoch durchaus häufiger auf. Frauen sind häufiger betroffen, aber auch bei jungen Männern im Wachstum und bei starker körperlicher Aktivität kann es zu einem Eisenmangel kommen. In diesem Fall muss die Versorgung mit geeigneten Eisen-Präparaten gezielt verbessert werden. In der Regel wachsen die Haare nach einiger Zeit wieder nach.
Manchmal werden auch Präparate mit Zink und Biotin bei Haarausfall empfohlen – wenn kein Mangel vorliegt, ist jedoch nicht mit einem spürbaren Effekt zu rechnen.
Auch ein starker Alkoholkonsum, einseitige Ernährung oder chronische Darmerkrankungen können eine Mangelversorgung nach sich ziehen und Haarausfall begünstigen.
Haarausfall durch Krankheiten und Medikamente – was hilft?
Haarausfall durch chronische Erkrankungen: Wenn Funktionsstörungen der Schilddrüse, Diabetes mellitus, erhöhte Blutfettwerte oder eine Schuppenflechte im Bereich des behaarten Kopfes die Ursache für den Haarausfall sind, muss zunächst die zugrundeliegende Störung bzw. Erkrankung ärztlich behandelt werden.
Haarausfall durch Medikamente: Blutdrucksenker, Fettsenker, Antiepileptika und Antidepressiva zählen zu den Arzneimitteln, die Haarausfall bei Männern auslösen können. Ob tatsächlich ein Arzneimittel das Problem sein könnte, sollte mit dem behandelnden Arzt abgeklärt werden. Eventuell ist ein Wechsel des Medikaments möglich. Wichtig: Ärztlich verordnete Medikamente dürfen nicht eigenmächtig abgesetzt werden.
Haarausfall nach OP: Häufig kommt es mehrere Wochen nach einer Operation unter Vollnarkose zu einem verstärken Haarausfall. Man vermutet, dass dabei zwei Faktoren wirken. Zum einen setzt ein chirurgischer Eingriff den Körper unter Stress. Zum anderen könnte die Narkose zur Folge haben, dass die Haarfollikel nicht mehr optimal versorgt werden. In diesem Fall sollten Sie etwas Geduld haben und Ihrem Körper Zeit geben, sich zu erholen – dann wachsen normalerweise auch die Haare wieder nach.
Haarausfall nach Chemotherapie: Im Rahmen einer Krebsbehandlung kommt es besonders häufig zu Haarausfall, da die eingesetzten Medikamente nicht nur die Krebszellen angreifen, sondern auch die Zellen in den Haarwurzeln schädigen. Die Kühlung der Kopfhaut während der Behandlung soll einen gewissen vorbeugenden Effekt haben. In der Regel wachsen die Haare nach Abschluss der Behandlung wieder von alleine nach. Bis dahin können Betroffene nur auf Mützen, Tücher oder Perücken zurückgreifen und ausgefallene Wimpern und Augenbrauen durch kosmetische Massnahmen kaschieren.
Kreisrunder Haarausfall
Diese entzündlich bedingte Form des Haarausfalls, die wahrscheinlich auf eine Fehlfunktion des Immunsystems zurückgeht, kann derzeit nicht durch eine Behandlung geheilt werden. Es gibt verschiedene Therapien, die das Nachwachsen der Haare fördern können. Allerdings fallen die Haare oft auch wieder aus, sobald die Behandlung abgesetzt wird. Die gute Nachricht: Bei einem Grossteil der Betroffenen kommt es zu einer Spontanheilung. Das bedeutet: Die Haare wachsen irgendwann ohne Behandlung wieder nach. Daher raten viele Dermatologen, zunächst einmal abzuwarten – was Patienten verständlicherweise oft schwer fällt. Grundsätzlich können bei der medikamentösen Behandlung zum Beispiel Kortison-Cremes, Zink und eine topische Immuntherapie infrage kommen. Bei Letzterer soll durch das Auftragen eines speziellen Allergieauslösers auf die Kopfhaut das Immunsystem „abgelenkt“ und so das Wachstum der Haare angeregt werden.
Haarausfall kaschieren
Rein kosmetische Hilfsmittel ändern zwar nichts am Haarausfall, können jedoch dazu beitragen, dass lichte Stellen nicht ganz so sehr auffallen. Wichtig ist dabei, dass das Ergebnis möglichst natürlich wirkt.
Frisur: Eine angepasste Frisur ist eine wichtige Basis. Wenn die Haare bereits sichtbar ausgedünnt sind oder schon kahle Stellen zu Tage treten, sollten Sie sich von Ihrem Friseur beraten lassen.
Streuhaar: Diese pulverartigen Produkte bestehen aus Baumwolle oder Keratin und werden auf die lichten Stellen aufgestreut. Auf diese Weise sollen die Haare voluminöser wirken und die Kopfhaut nicht mehr ganz so stark durchscheinen. Voraussetzung ist, dass zumindest noch ein wenig Haarflaum vorhanden ist, mit dem sich das Pulver verbinden kann. Achten Sie darauf, dass Sie die richtige Farbnuance wählen, ansonsten fällt die „Schummelei“ schnell auf.
Haarteile: Mitunter können auch zusätzliche Strähnen oder Haarteile eingesetzt werden, um lichte Stellen voller wirken zu lassen oder kahle Bereiche abzudecken. Allerdings wirken nur Echthaar-Produkte natürlich und diese sind sehr teuer in der Anschaffung.
Haartransplantation
Eine Haartransplantation kommt in erster Linie bei erblich bedingtem Haarausfall infrage, um kahle Stellen wieder aufzufüllen. Da bei dieser Form des Haarausfalls die Haare definitiv nicht mehr nachwachsen, kann es mitunter sinnvoll sein, Haarwurzeln aus stärker behaarten Bereichen an die kahlen Stellen zu verpflanzen. Die Voraussetzung ist, dass noch ausreichend Haare vorhanden sind. Die Transplantation erfolgt in der Regel unter örtlicher Betäubung.
Haarausfall bei Männern: Tipps
Haarausfall: Häufige Fragen
Wieviel Haarausfall ist normal?
Als grober Richtwert gilt, dass ein Verlust von bis zu 100 Haaren am Tag normal ist. Wie viele Haare täglich ausfallen, ist jedoch von Mensch zu Mensch unterschiedlich und mitunter auch von der Jahreszeit abhängig. Ob tatsächlich ein verstärkter Haarverlust vorliegt, kann nur ein Dermatologe feststellen. Ausschlaggebend ist, ob die Bilanz zwischen ausfallenden und nachwachsenden Haaren zu einer Ausdünnung der Haarpracht führt, die über das für das Alter normale Mass hinausgeht.
Was löst Haarausfall aus?
Es gibt verschiedenste Auslöser die dazu führen können, dass die Haare vermehrt ausgehen. Besonders häufig ist der anlagebedingte Haarausfall, auch androgenetische Alopezie genannt. Bei Betroffenen reagieren die Haarfollikel überempfindlich auf männliche Geschlechtshormone (Androgene) und fallen an bestimmten Stellen aus. Darüber hinaus können zahlreiche weitere Einflüsse Haarausfall auslösen. Dazu zählen hormonelle Veränderungen bei Frauen nach der Geburt eines Kindes, ein Nährstoffmangel, verschiedene Erkrankungen und die Einnahme bestimmter Medikamente.
Was ist die Ursache für Haarausfall bei Frauen?
Viele Frauen bemerken beim Ansetzen oder Absetzen der Anti-Baby-Pille, dass sie vermehrt Haare verlieren. In der Regel verschwindet das Problem von selbst, wenn der Körper sich auf die neue hormonelle Situation eingestellt hat. Auch nach der Geburt eines Kindes oder nach den Wechseljahren klagen viele Frauen über einen vermehrten Haarverlust. Weitere mögliche Ursachen sind neben einer entsprechenden Veranlagung (erblich bedingter Haarausfall, sog. androgenetische Alopezie) und bestimmten Erkrankungen zum Beispiel auch ein Nährstoffmangel oder ein zu strenger Zopf.
Wachsen die Haare wieder nach?
Das kommt auf die Ursache des Haarausfalls an. Viele frischgebackene Mütter bemerken nach der Geburt und in der Stillzeit, dass ihnen vermehrt die Haare ausgehen. Sobald sich die hormonelle Situation wieder eingependelt hat, normalisiert sich in der Regel auch das Haarwachstum wieder. Ist ein Nährstoffmangel der Auslöser, wachsen die Haare in der Regel ebenfalls nach, wenn der Mangel behoben ist. Ist jedoch – wie so häufig – eine erbliche Veranlagung die Ursache für den Haarausfall, wachsen die Haare nicht mehr (von allein) nach. Um den Haarausfall zu stoppen und den Haarwuchs anzuregen, ist dann eine geeignete Behandlung erforderlich.
Was hilft am besten gegen Haarausfall?
Das hängt von der jeweiligen Ursache ab. Ist der Haarausfall die Folge einer Grunderkrankung (z. B. Störung der Schilddrüsenfunktion) sollte diese zunächst behandelt werden. Liegt ein Nährstoffmangel zugrunde, muss dieser ausgeglichen werden. Die häufigste Form des Haarausfalls ist allerdings erblich bedingt – in diesem Fall werden medizinische Shampoos bzw. Haarwasser empfohlen. Eine Behandlung mit rezeptpflichtigen Tabletten gegen Haarausfall kann bei Männern erwogen werden. Allerdings müssen die mitunter schwerwiegenden Nebenwirkungen beachtet werden.
Behandlung von Haarausfall bei Männern
Behandlung von Haarausfall bei Frauen
Welches Shampoo ist gut gegen Haarausfall?
Bislang sind keine Haarshampoos bekannt, die gut gegen Haarausfall sind. Ärzte empfehlen bei erblich bedingtem Haarausfall medizinische Lösungen mit dem Wirkstoff Minoxidil, die auf die Kopfhaut aufgetragen werden. Es gibt spezielle Mittel für Männer und Frauen.
Mittel gegen Haarausfall bei Männern
Mittel gegen Haarausfall bei Frauen
Welche Tabletten helfen am besten gegen Haarausfall?
Bei erblich bedingtem Haarausfall kann der Arzt auch Tabletten verordnen. Da allerdings schwere Nebenwirkungen wie Depressionen, Libidoverlust und Erektionsstörungen auftreten können, müssen Risiken und Nutzen gemeinsam mit dem Arzt genau abgewogen werden.