Medizinische Unterscheidung
Grippe oder Erkältung?
Die Begriffe „Erkältung“ und „Grippe“ werden im täglichen Sprachgebrauch häufig gleichbedeutend verwendet. Im medizinischen Sinne handelt es sich allerdings um zwei unterschiedliche Krankheitsbilder. Doch wo genau liegen die Unterschiede zwischen Grippe und Erkältung im Hinblick auf Erreger, Symptome, Behandlung und Vorbeugung? Erfahren Sie hier mehr dazu.
Erkältung & Grippe:
Unterschiedliche Erreger – unterschiedliche Symptome
Bei der echten Grippe liegt eine Infektion mit Influenzaviren vor, daher wird die Grippe in Fachkreisen auch als „Influenza“ bezeichnet. Es handelt sich dabei um eine ernstzunehmende Erkrankung der Atemwege.
Bei einer Erkältung (auch: grippaler Infekt) liegt eine Infektion mit Erkältungsviren zugrunde – dabei gibt es mehr als 200 Virenarten, die als Übeltäter in Frage kommen.
Die Übertragung erfolgt sowohl bei Grippe- als auch bei Erkältungsviren häufig durch Tröpfcheninfektion (z. B. beim Niesen oder Husten). Möglich ist aber auch eine Infektion über kontaminierte Oberflächen (Kontaktinfektion).
So unterschiedlich die Auslöser, so verschieden sind auch die Krankheitszeichen: Während eine Grippe plötzlich beginnt und den Betroffenen sozusagen von jetzt auf gleich in die Knie zwingt, kündigt sich eine Erkältung meist relativ harmlos mit einem „Kratzen im Hals“ an. Bei der Grippe sind Fieber und eine starke Abgeschlagenheit typisch, während bei der Erkältung die Körpertemperatur meist nur leicht erhöht ist und sich die Schlappheit in Grenzen hält.
Tabelle: Symptome bei Erkältung und Grippe im direkten Vergleich
Symptome | Grippe (Influenza) | Erkältung |
---|---|---|
Verlauf | Plötzlicher Krankheitsbeginn, rasche Verschlechterung | Langsamer Krankheitsbeginn, allmähliche Verschlechterung |
Fieber | Hohes Fieber bis 41˚ C, Frösteln und Schweissausbrüche | Erhöhte Temperatur/ leichtes Fieber bis 38 ˚ C |
Gliederschmerzen | Starke Muskel- und Gelenkschmerzen | Gering ausgeprägte Gliederschmerzen |
Kopfschmerzen | Starke Kopfschmerzen | Leichte Kopfschmerzen |
Müdigkeit & Abgeschlagenheit | Starke Abgeschlagenheit, anhaltende Erschöpfung über einen Zeitraum von bis zu 3 Wochen | Leichte Abgeschlagenheit |
Husten | Trockener Husten, häufig schmerzhaft | Zunächst Reizhusten, später schleimiger Erkältungshusten |
Schnupfen | Eher selten | Meist Schnupfen, häufiges Niesen, verstopfte Nase oder laufende Nase |
Halsschmerzen | Starke Schluckbeschwerden | Halskratzen, leichte Schluckbeschwerden, manchmal Heiserkeit, leichte bis stark ausgeprägte Halsschmerzen |
Verdacht auf Grippe – wann Sie den Arzt kontaktieren sollten
Sollten Sie den Verdacht haben, dass es sich um eine echte Grippe handeln könnte, ist es wichtig, mit dem Arzt Rücksprache zu halten.
Das gilt vor allem für Personengruppen, bei denen das Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf bzw. für Komplikationen (z. B. Lungenentzündung) erhöht ist.
Dazu zählen z. B.:
- Säuglinge
- Kleinkinder
- Schwangere
- Ältere Personen
- Menschen mit chronischen Erkrankungen
Grippe behandeln – Erkältung behandeln
Grundsätzlich gilt sowohl bei einer Erkältung als auch bei einer Grippe: Gönnen Sie Ihrem Körper Ruhe und trinken Sie viel.
Zur symptomatischen Therapie stehen Präparate zur Verfügung, die gegen einzelne Beschwerden wirken (z. B. Schnupfensprays, Hustenstiller), sowie Kombinationspräparate, die mehrere Beschwerden gleichzeitig bekämpfen sollen.
Bei einer Grippe spielen bei Fieber zudem Antipyretika (Fiebersenker, meist mit schmerzlinderndem Effekt) eine wichtige Rolle.
Für Grippe-Patienten mit erhöhtem Risiko für einen schweren Verlauf kann mitunter eine antivirale Behandlung infrage kommen, die vom Arzt verordnet wird.
Erfahren Sie hier mehr über das Thema Grippe behandeln.
Hier lesen Sie alles zum Thema Erkältung behandeln.