Rezeptfreie Medikamente
Hilfe aus der Apotheke bei diabetischen Nervenschäden
Diabetes kann Nervenschäden verursachen. Ärzte sprechen in diesem Zusammenhang von einer „diabetischen Neuropathie“. Besonders häufig macht sich diese in den Füssen und Unterschenkeln bemerkbar: Kribbeln, Brennen, Taubheitsgefühle und Schmerzen zählen zu den unangenehmen Symptomen. Die Basistherapie bei diabetischen Nervenschäden ist immer eine gute Einstellung des Blutzuckerspiegels.
Ausserdem sollten alle Einflüsse gemieden werden, die zu einer Verschlimmerung führen können. Dazu zählen zum Beispiel das Rauchen und Alkohol. Bei starken Schmerzen infolge einer diabetischen Neuropathie können Ärzte rezeptpflichtige Medikamente verordnen: Zur Verfügung stehen zum Beispiel starke Schmerzmittel (Opioide) und bestimmte Antidepressiva.
Rezeptfreie Medikamente
Darüber hinaus stehen in der Apotheke einige Medikamente zur Verfügung, die rezeptfrei erhältlich sind und im Sinne einer Zusatzbehandlung zum Einsatz kommen können.
Bei schmerzhafter diabetischer Polyneuropathie kann Paracetamol im Rahmen eines zeitlich begrenzten Therapieversuchs eingesetzt werden. Aufgrund einer möglichen leberschädigenden Wirkung ist das Schmerzmittel nur für den kurzzeitigen Einsatz geeignet. Ibuprofen, Diclofenac und Acetylsalicylsäure (ASS) sollen hingegen nicht angewendet werden, da sie bei Nervenschmerzen kaum Wirkung zeigen und erhebliche Nebenwirkungen haben können.
Weitere rezeptfreie Mittel bei diabetischer Neuropathie
Vitamin B1 bzw. Benfotiamin: Bei Diabetes kommt es häufig zu einer vermehrten Ausscheidung von Vitamin B1 über den Urin. Das Vitamin erfüllt jedoch wichtige Aufgaben im Nervensystem, sodass eine gute Versorgung wichtig ist. Bei Diabetikern sind die Vitamin B1-Spiegel häufig stark erniedrigt. Vitamin B1 ist wasserlöslich und die Speicherkapazität im Körper begrenzt. Daher kommt in der Regel Benfotiamin, die Vorstufe des Vitamin B1, zum Einsatz: Sie ist fettlöslich und kann vom Körper deutlich besser aufgenommen werden als Vitamin B1.
Alpha-Liponsäure: Die körpereigene Substanz soll die Nervenzellen durch ihre antioxidative Wirkung schützen und wird in Form von Tabletten oder Infusionen verabreicht.
Alternativmedizinische Präparate: Im Rahmen einer ergänzenden alternativmedizinischen Behandlung von Nervenschmerzen bei Diabetes können zum Beispiel auch bestimmte Schüssler-Salze, homöopathische Komplexmittel oder Nahrungsergänzungsmittel mit verschiedenen Mikronährstoff-Kombinationen infrage kommen.