Diabetes in der Schwangerschaft
Schwangerschaftsdiabetes: Behandlung
Wurde Gestationsdiabetes diagnostiziert, steht die umfassende Information der werdenden Mutter im Mittelpunkt. Eine Schulung kann hier der erste Schritt sein. Darüber hinaus spielt eine Umstellung der Ernährung sowie ein Plus an Bewegung eine wichtige Rolle. Sollten diese Massnahmen nicht greifen, ist eine Insulintherapie das Mittel der Wahl. Betroffene sollten durch regelmässige Messungen den Blutzuckerspiegel im Blick behalten.
Schulung bei Schwangerschaftsdiabetes
Die Diagnose Schwangerschaftsdiabetes trifft werdende Mütter häufig unvorbereitet. Wer sich umfassend informiert, kann besser mit dem Thema umgehen und gewinnt schnell seine Selbstsicherheit für die restliche Zeit der Schwangerschaft zurück. Und das spürt auch der Nachwuchs!
In geeigneten Schulungen erfahren werdende Mütter alles über die Stoffwechselstörung und welche Schritte jetzt wichtig sind. Ganz nach dem Motto: Hilfe zur Selbsthilfe.
Lassen Sie sich von Ihrem Frauenarzt umfassend beraten.
Blutzuckermessung gehört ab sofort dazu
Die regelmässige Kontrolle des Blutzuckerspiegels gehört für Mütter mit Schwangerschaftsdiabetes unbedingt dazu. In der Regel wird vor dem Frühstück und 1 Stunde nach Beginn der 3 Hauptmahlzeiten gemessen. In ein Blutzuckertagebuch werden die Werte eingetragen – das übernehmen moderne Blutzuckermessgeräte übrigens häufig automatisch. Bei der nächsten Kontrolle wird geprüft: Sind die Werte im Zielbereich? Falls das der Fall ist, kann eventuell auch eine Messung pro Tag ausreichen.1
Ernährung bei Schwangerschaftsdiabetes
Gemeinsam mit Ihrem Arzt oder Diabetes-Berater werden Sie besprechen, worauf es in puncto Ernährung bei Schwangerschaftsdiabetes ankommt. Wichtig ist, dass werdende Mütters wissen, inwiefern bestimmte Nahrungsmittel und Getränke den Blutzuckerspiegel beeinflussen. Darüber hinaus ist es von Bedeutung, die Gewichtszunahme bis zur Geburt in vorgegebenen Bahnen zu halten. Essen für Zwei ist in einer Schwangerschaft eben längst nicht mehr die richtige Empfehlung. Lassen Sie sich auch dazu umfassend beraten.
Sport bei Schwangerschaftsdiabetes
Sollte aus gesundheitlicher Sicht nichts dagegen sprechen, ist Sport bzw. regelmässige körperliche Bewegung bei Gestationsdiabetes empfehlenswert. Geeignet ist beispielsweise ein flotter Spaziergang – drei Mal pro Woche für 30 Minuten. Auch leichtes Aerobic-Training kann von Vorteil sein.
Fest steht: Bewegung kann in Kombination mit einer ausgewogenen Ernährung helfen, eine Insulintherapie zu vermeiden oder die Gabe des benötigten Insulins zu reduzieren.
Insulintherapie bei Schwangerschaftsdiabetes
Sollten die eingeleiteten Massnahmen (Ernährungsumstellung, Bewegung) nicht den gewünschten Erfolg haben und die Blutzuckerwerte weiterhin oberhalb des Zielbereichs liegen, ist eine Insulintherapie unumgänglich. Auch bei übermässigem Wachstum des Kindes kann die Gabe von Insulin angezeigt sein. Insulin wird selbst zu Hause unter die Haut gespritzt. Dies ist für etwa 20% der werdenden Mütter, die von Schwangerschaftsdiabetes betroffen sind, notwendig.
Diabetes-Tabletten sind für Schwangere nicht geeignet und können daher keine Alternative für eine Insulintherapie sein.
Und nach der Geburt?
Nach der Geburt des Kindes kann die Insulintherapie wieder beendet werden, denn der Blutzuckerspiegel normalisiert sich dann in der Regel wieder. Allerdings sollten Betroffene in der Zukunft wachsam sein. Wer unter Schwangerschaftsdiabetes gelitten hat, hat ein erhöhtes Risiko, später an Typ-2-Diabetes zu erkranken. Umso wichtiger ist es, auch künftig einen gesunden Lebensstil mit ausgewogener Ernährung und viel Bewegung beizubehalten.
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