Stadien der Demenz

Demenz: Verlauf der Erkrankung

Demenz: Krankheitsverlauf

Welche Symptome bei einer Demenz im Vordergrund stehen und welchen Verlauf die Erkrankung nimmt, hängt im Wesentlichen von der Ursache der Erkrankung ab. Ausschlaggebend ist vor allem, welche Bereiche des Gehirns durch die zugrundeliegende Erkrankung geschädigt werden.

Unterschiedliche Krankheitsverläufe

Die häufigste Ursache für Demenz sind neurodegenerative Erkrankungen. Dazu zählen zum Beispiel die Alzheimer-Demenz und die Parkinson-Demenz. Diese Demenzformen sind nicht heilbar und durch einen fortschreitenden Verlauf gekennzeichnet. Dabei kommt es zuerst zu Beeinträchtigungen des Erinnerungs-, Denk- und Problemlösevermögens und auch die Sprache leidet. Später kommen oft auch Störungen des Sozialverhaltens und der Persönlichkeit hinzu. Im fortgeschrittenen Stadium können sich Betroffene nicht mehr selbst versorgen und werden pflegebedürftig.

Bei der vaskulären, also gefässbedingten, Demenz gibt es dagegen keinen einheitlichen Verlauf: Die Symptome können über längere Phasen stabil bleiben oder sich zeitweise sogar verbessern. Mehr erfahren

Alzheimer-Demenz: Stadien

Bei der Alzheimer-Demenz lässt sich der Krankheitsverlauf in drei Stadien einteilen. Die beginnende Demenz zeigt sich meist mit leichten Gedächtnisstörungen. Betroffenen fällt es zunehmend schwer, sich in fremder Umgebung zu orientieren. Auch Reizbarkeit und Stimmungsschwankungen können auftreten. Im Verlauf der Erkrankung kommt es zu einem fortschreitenden Abbau der geistigen Fähigkeiten und körperlichem Verfall. Mit der Zeit können Betroffene alltägliche Verrichtungen nicht mehr selbständig erledigen und sind zunehmend auf Hilfe angewiesen. Auch das Langzeitgedächtnis geht zunehmend verloren – dann verblassen auch Erinnerungen an die frühere berufliche Tätigkeit oder Familienmitglieder werden nicht mehr erkannt. Besonders belastend ist für viele Angehörige, wenn Erkrankte sie nicht mehr erkennen oder ihr Wesen sich stark verändert.

Frühes Stadium
Vergesslichkeit

Frühes Stadium bei Demenz

  • Kurzzeitgedächtnis lässt nach
  • Erste Wortfindungs- und Orientierungsprobleme
  • Reizbarkeit und Stimmungsschwankungen

Mittleres Stadium
Deutliche Ausfälle

Mittleres Stadium bei Demenz

  • Langzeitgedächtnis geht zunehmend verloren
  • Vermehrte Sprachstörungen und Orientierungslosigkeit
  • Verhaltensstörungen und Wesensänderungen
  • Alltägliche Verrichtungen fallen immer schwerer

Spätes Stadium
Kontrollverlust

Spätes Stadium bei Demenz

  • Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft verschwimmen
  • Viele Betroffene stellen das Sprechen ein
  • Umherirren („Wandering“) nimmt zu
  • Körperlicher Verfall bis hin zur Bettlägerigkeit
  • Verkleinerung des Gehirns um bis zu 20%

Die Symptome der Alzheimer-Demenz schreiten meist langsam fort, sodass die Übergänge zwischen den verschiedenen Demenz-Stadien fliessend sind. Ab Beginn der Symptome beträgt die durchschnittliche Lebenserwartung etwa sieben Jahre, der Krankheitsverlauf kann sich jedoch auch auf bis zu 20 Jahre erstrecken.

Gut zu wissen:

Die Selbständigkeit der Betroffenen kann länger erhalten werden, wenn die Therapie der Erkrankung frühzeitig eingeleitet wird. Eine wichtige Voraussetzung dafür ist, dass die Erkrankung in einem frühen Stadium erkannt wird.

Erfahren Sie hier mehr über die Stadien und den Krankheitsverlauf bei Alzheimer.

Tipps bei Demenz

Dem Alltag Struktur geben
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Dem Alltag Struktur geben

Feste Strukturen helfen Ihnen bei der Orientierung. Versuchen Sie daher, Ihren Tagesablauf möglichst gut zu planen und halten Sie speziell bei den Essens- und Schlafenszeiten einen regelmässigen Rhythmus ein. Mit einem Wochenplan fällt es Ihnen leichter, den Überblick zu behalten: Notieren Sie alle wöchentlich wiederkehrenden Erledigungen wie etwa Einkäufe oder Wäschewaschen. Tragen Sie auch Arzttermine oder Verabredungen ein. Praktisch: Kopiervorlagen für Wochenpläne finden Sie im Internet.

Dem Gedächtnis auf die Sprünge helfen
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Dem Gedächtnis auf die Sprünge helfen

Mit klug platzierten Notizzetteln können Sie Ihrem Gedächtnis auf die Sprünge helfen. Ein gut sichtbar aufgehängter Hinweis an der Wohnungstür kann Sie zum Beispiel daran erinnern, Schlüssel und Portemonnaie einzustecken, bevor Sie das Haus verlassen. Auch die Erinnerungsfunktion Ihres Handys kann hier gute Dienste leisten – so können Sie sich zum Beispiel an wichtige Termine erinnern lassen.

Wichtige Dinge immer an denselben Platz legen
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Wichtige Dinge immer an denselben Platz legen

Wo ist der Schlüssel schon wieder? Habe ich mein Portemonnaie verloren? Wer kennt das nicht. Gerade bei beginnender Demenz kann es immer schwieriger werden, seine „sieben Sachen“ zu finden. Daher sollten Sie sich angewöhnen, wichtige Dinge wie Hausschlüssel, Geldbeutel oder Brille immer an denselben Platz zu legen. Mit der Zeit verankert sich dieser Platz unbewusst in Ihrem Gedächtnis − das kann ein guter Trick sein, der Ihnen das lästige Suchen erspart.

Offen mit der Erkrankung umgehen
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Offen mit der Erkrankung umgehen

Viele Menschen mit Demenz scheuen sich davor, mit Ihrer Familie oder Freunden über die Erkrankung zu sprechen. Dabei ist der Rückhalt enger Bezugspersonen gerade jetzt wichtig und kann zudem vieles vereinfachen. Ausserdem lassen sich unangenehme Missverständnisse durch vergessene Geburtstage oder Verabredungen besser vermeiden, wenn nahestehende Personen Bescheid wissen. Übrigens: Auch im öffentlichen Umfeld kann es hilfreich sein, die Mitmenschen zu informieren, wenn das Bezahlen an der Supermarktkasse oder das Herauskramen des Bus-Tickets länger dauert – dann kann man auf etwas mehr Verständnis hoffen.

Tipp:

Die Alzheimer-Gesellschaft bietet für solche Situationen „Verständnis-Kärtchen“ an, auf denen steht „Ich habe Demenz. Bitte haben Sie etwas Geduld. Danke.“ So können Sie Ihr Gegenüber diskret auf Ihre Erkrankung hinweisen.

Telefon: Kurzwahlnummern einspeichern
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Telefon: Kurzwahlnummern einspeichern

Speichern Sie wichtige Telefonnummern als Kurzwahlnummern ab: Legen Sie zum Beispiel fest, dass durch das Anwählen der Taste 1 die Telefonnummer Ihrer Familie gewählt wird, beim Betätigen der Taste 2 die Nummer Ihres Hausarztes und so weiter. Wichtig: Hängen Sie einen Notizzettel mit den entsprechenden Kurzwahlen gut sichtbar an einer Pinnwand neben dem Telefon auf. Ältere Menschen tun sich häufig auch mit kleinen Tasten schwer – in diesem Fall können sogenannte Seniorenhandys- oder -telefone mit besonders grossen Tasten die Handhabung erleichtern.

Für Sicherheit sorgen
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Für Sicherheit sorgen

Rauchmelder, spezielle Herdsicherungen oder ein Bügeleisen, das sich automatisch abschaltet – das sind jetzt wichtige Hilfsmittel, um sich vor gefährlichen Situationen zu schützen. Beseitigen Sie auch Stolperfallen in der Wohnung und sorgen Sie für eine gute Beleuchtung im Flur und in den Wohnräumen. Ein guter Rat ist auch, einen Zweitschlüssel bei einem Nachbarn zu hinterlegen, dem Sie vertrauen. Verabreden Sie ausserdem mit Ihrer Familie oder einem nahestehenden Freund, dass Sie sich täglich zu einer bestimmten Uhrzeit melden. Spezielle Hausnotruf-Systeme, bei denen auf Knopfdruck ein Notruf ausgesendet wird, gibt es zum Beispiel vom Roten Kreuz.

Aktiv bleiben
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Aktiv bleiben

Bleiben Sie aktiv – das ist jetzt nicht nur für Ihr Wohlbefinden wichtig. Regelmässige Bewegung, gemeinsame Aktivitäten mit Familie und Freunden, Hobbys wie Tanzen, Töpfern oder auch Konzertbesuche geben auch dem Gehirn wichtige Impulse. Wenn Sie gerne Spazierengehen und Probleme mit der Orientierung haben, können Sie sich mit jemandem für eine Runde an der frischen Luft verabreden. Übrigens: Auch Reisen müssen nicht unbedingt passé sein – wichtig ist, dass Sie nicht alleine aufbrechen. Mittlerweile gibt es auch betreute Reisegruppen für Menschen mit beginnender Demenz.

Die Zukunft planen
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Die Zukunft planen

Die meisten Demenzerkrankungen sind nicht heilbar. Dieser Tatsache müssen alle Betroffenen irgendwann ins Auge blicken. Nehmen Sie Ihre Zukunft jetzt in die Hand und nutzen Sie die Zeit, um wichtige Fragen zu klären und grundlegende Entscheidungen zu treffen. Dabei spielen zum Beispiel Vollmachten, Patientenverfügungen, das Testament und die Organisation der Finanzen eine wichtige Rolle. Das schafft Sicherheit – für Sie und auch für Ihre Angehörigen.

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