Üblicherweise sind es Bakterien, die eine Harnwegsinfektion verursachen. Seltener spielen Viren oder Parasiten als Auslöser eine Rolle. Bestimmte Faktoren wie zum Beispiel häufiger Geschlechtsverkehr oder auch eine falsche Intimhygiene begünstigen die Entwicklung einer Blasenentzündung.
Blasenentzündung? Bakterien sind meist die Ursache
In der überwiegenden Mehrzahl der Fälle liegt eine bakterielle Blasenentzündung vor. In rund 80 Prozent sind Escherichia coli Bakterien (E. coli Bakterien = Darmbakterien) die Übeltäter.1 Sie steigen vom Darm über die Harnröhre in die Blase auf und vermehren sich dort. In der Folge entwickelt sich eine Entzündungsreaktion, die sich unter anderem mit Brennen beim Wasserlassen und weiteren, unangenehmen Symptomen äussert.
Gut zu wissen:
Bakterien im Urin lassen sich beim Arzt mittels einer Urinprobe nachweisen. Weiterführende Untersuchungen wie zum Beispiel eine Ultraschall-Untersuchung sind nur in Ausnahmefällen nötig.
Top 5
Tipps bei Blasenentzündung
1 / 6
Viel trinken
2 / 6
Unterleib warm halten
3 / 6
Auf Geschlechtsverkehr verzichten
4 / 6
Sitzbäder mit Kamille
5 / 6
Bei Blut im Urin und Fieber zum Arzt
6 / 6
In der Schwangerschaft zum Arzt
Impfung gegen Blasenentzündung
Eine Impfung gegen Blasenentzündung stellt eine effektive Alternative dar, um den Teufelskreis aus immer wieder auftretenden Blasenentzündungen langfristig zu durchbrechen.
Zu den wichtigsten Erregern einer Harnwegsinfektion zählen:
Bakterien, insbesondere E. coli Bakterien, aber auch Enterobakterien
Chlamydien
Staphylococcus saprophyticus
Viren
Pilze wie Candida Albicans
Parasiten
Blasenentzündung beim Mann? Warum Frauen deutlich häufiger betroffen sind
Bei Frauen tritt eine Blasenentzündung deutlich häufiger auf als bei Männern. Dafür gibt es verschiedene Gründe:
Frauen haben eine deutlich kürzere Harnröhre als Männer – Erreger können leichter in die Blase aufsteigen
Die Harnröhre liegt in unmittelbarer Nähe zum After – das Risiko einer Infektion mit Darmbakterien ist deshalb grösser
Eine Infektion kann durch eine veränderte Scheidenflora begünstigt werden (z. B. durch Gebrauch von Spermiziden oder falsche Intimhygiene)
Hormonveränderungen (z. B. in Schwangerschaft oder Wechseljahren) beeinflussen die Beschaffenheit der Scheidenschleimhaut, was wiederum dem Anhaften von Krankheitserregern Vorschub leisten kann.
Blasenentzündung: Risikofaktoren
Bestimmte Faktoren können das Auftreten einer Blasenentzündung zusätzlich begünstigen. Dazu zählen zum Beispiel:
Unterkühlung (z. B. nasse Badekleidung, Sitzen auf kaltem Untergrund)
Falsche Intimhygiene (Scheidenmilieu wird gestört)
Geschwächtes Immunsystem
Häufiger Geschlechtsverkehr („Honeymoon Zystitis“) sowie verzögertes Wasserlassen nach dem Geschlechtsverkehr
Die Verwendung bestimmter Verhütungsmittel wie zum Beispiel Diaphragma oder Spermizide (spermienabtötende Mittel)
Hormonveränderungen z. B. in Schwangerschaft oder Wechseljahren
Blasenentzündung
Risikofaktoren
1 / 5
Schwache Abwehr
2 / 5
Auskühlung (z. B. nasse Badesachen)
3 / 5
Zu wenig Flüssigkeit
4 / 5
Geschlechtsverkehr
5 / 5
Zu spätes/ unvollständiges Wasserlassen
Häufige Risikofaktoren für Blasenentzündung
1 / 6
Geschwächtes Immunsystem
Eine starke Abwehr ist unser wichtigster Schutzschild gegenüber Krankheitserregern – das gilt auch in Bezug auf die Erreger eines Harnwegsinfekts. Wer immer wieder mit Blasenentzündungen zu tun hat, sollte daher Einflüsse meiden, die das Immunsystem schwächen können. Dazu zählen unter anderem Stress, Schlafmangel oder eine einseitige Ernährung.
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Unterkühlung
In den Monaten mit „r“ niemals auf den Steinboden setzen – diese alte Weisheit hat durchaus ihre Berechtigung. Denn das Sitzen auf kaltem Untergrund kann einen Harnwegsinfekt begünstigen. Der Grund: Kälte beeinträchtigt die Durchblutung der Vaginalschleimhaut, was wiederum die lokale Abwehr gegen Krankheitserreger schwächt. Vor diesem Hintergrund wird auch deutlich, warum das Tragen nasser Badekleidung ebenfalls das Risiko für eine Blasenentzündung erhöhen kann.
3 / 6
Geringe Trinkmengen
Im hektischen Alltag verlieren wir unsere Flüssigkeitszufuhr häufig aus den Augen. Doch wer zu wenig trinkt, bekommt leichter einen Harnwegsinfekt. Schliesslich hilft die ausreichende Trinkmenge dabei, Krankheitserreger auszuspülen, bevor sie die Chance haben, sich in den Harnwegen festzusetzen.
Wer weniger als 1,5 Liter Flüssigkeit pro Tag zu sich nimmt, sollte hier also ein wenig nach oben korrigieren.
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Geschlechtsverkehr & bestimmte Verhütungsmittel
Die „Honeymoon Zystitis“ („Flitterwochen-Blasenentzündung“) ist im Fachjargon ein geläufiger Begriff. Und das nicht ohne Grund: Beim Geschlechtsverkehr können Krankheitserreger in die Scheide gelangen und von dort bis in die Blase aufsteigen. Um zu vermeiden, dass sich die Erreger festsetzen, sollten Frauen 15 bis 20 Minuten nach dem Sex Wasserlassen. Auf diese Weise kann das Risiko für eine Blasenentzündung verringert werden.
Ebenfalls wissenswert: Bestimmte Verhütungsmittel wie das Diaphragma oder Spermizide können Blasenentzündungen ebenfalls begünstigen. Sprechen Sie ggf. mit Ihrem Arzt über eine Alternative.
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Falsche Intimhygiene
Intimhygiene ist wichtig – aber übertreiben sollte man es lieber nicht. Der Grund: Spezielle Intimsprays oder auch Waschlotionen können die Zusammensetzung der Scheidenflora negativ beeinflussen, was wiederum das Anhaften von Krankheitserregern begünstigen kann. Warmes Wasser und Seife (alkalifrei) sind genug!
Was viele nicht wissen: Auch die falsche Wischrichtung nach dem Stuhlgang gilt als Risikofaktor für eine Blasenentzündung. Wer von hinten nach vorne wischt, kann das Eindringen von Darmbakterien in die Harnröhre begünstigen.
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Hormonelle Veränderungen
Im Leben einer Frau kommt es immer wieder zu hormonellen Veränderungen – ein Grund mehr, warum Frauen so viel häufiger von Blasenentzündungen betroffen sind als Männer. So kann zum Beispiel der veränderte Hormonhaushalt während einer Schwangerschaft dazu führen, dass sich die Harnwege weiten – Keime können nun leichter in die Blase aufsteigen. Gerade auch während und nach den Wechseljahren wird die Blasenentzündung häufig zum Thema. So beeinflusst der auftretende Östrogenmangel das Scheidenmilieu negativ, Krankheitserreger haben leichtes Spiel.
Wann zum Arzt?
Warnsignale erkennen
In diesem Fall sollten Sie bei einer Blasenentzündung den Arzt aufsuchen:
Blut im Urin
Fieber
Schmerzen im Rücken (Nierenbereich)
Bei anhaltenden Beschwerden ( > 3 Tage)
Ggf. Übelkeit, Erbrechen
Wichtig: Schwangere, Kinder und Männer sollten bei Anzeichen für eine Blasenentzündung grundsätzlich den Arzt aufsuchen.
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Mittel gegen Blasenentzündung
Zur Behandlung und Vorbeugung von Harnwegsinfekten stehen verschiedene Medikamente zur Verfügung.
Quellen: 1 Naber KG et al. (2008) Surveillance study in Europe and Brazil on clinical aspects and antimicrobial resistance epidemiology in females with cystitis (ARESC): Implications for empiric therapy. European Urology. 54:164-78.