Wenn die Finger schmerzen und alltägliche Bewegungen wie z. B. das Öffnen einen Schraubverschlusses zum Problem werden, kann dies auf einen Gelenkverschleiss in den Händen hindeuten. In Abhängigkeit davon, welche Fingergelenke befallen sind, werden verschiedene Arthroseformen unterschieden. Als erste Anzeichen treten meist Spannungsgefühle auf. Typisch ist auch, dass sich die Finger morgens steif anfühlen. Im Krankheitsverlauf stellen sich Schmerzen ein, die oft von einer verminderten Gelenkbeweglichkeit begleitet werden.
Die Arthrose-Forschung konzentrierte sich in den letzten Jahren vorwiegend auf die grossen Gelenke wie Hüfte und Knie. Dennoch sind auch die kleineren Gelenke in den Händen häufig von der Erkrankung betroffen, was mitunter zu erheblichen Beeinträchtigungen im Alltag führt.
Krankheitsbilder
Arthrose in den Händen
Heberden-Arthrose: Fingerendgelenke betroffen
Bouchard-Arthrose: Fingermittelgelenke betroffen
Rhizarthrose: Daumensattelgelenk betroffen
Handgelenksarthrose: Handwurzel betroffen
Fortschreitender Abbau der Knorpelschicht
Akut schmerzhafte und symptomfrei/-arme Phasen wechseln sich ab
Symptome: z. B. Schmerzen, Bewegungseinschränkungen, Schwellungen, Knotenbildung (speziell bei Heberden- und Bouchard-Arthrose)
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Hand- und Fingerarthrose: Formen
Die Arthrose in den Händen wird in verschiedene Formen unterteilt. In den meisten Fällen sind die Fingergelenke befallen – hier ist ausschlaggebend, ob der Gelenkverschleiss in den Endgelenken, im Mittelgelenk oder im Daumensattelgelenk vorliegt. Deutlich seltener ist die Arthrose im Handgelenk.
Heberden-Arthrose:
Arthrose an den Fingerendgelenken
65 % der 65-Jährigen sind betroffen1
Meist tritt der Gelenkverschleiss im Zeigefinger auf, gefolgt von Mittel- und Ringfinger
Typisch: Schmerzen und „Heberden-Knoten“ (Knotenbildung durch Knochenauswachsungen)
Bouchard-Arthrose:
Arthrose an den Fingermittelgelenken
Seltener als die Heberden-Arthrose
Typisch: Schmerzen und „Bouchard-Knoten“ (Knotenbildung durch Knochenauswachsungen)
Rhizarthrose (Arthrose im Daumen):
Arthrose im Daumen (Daumensattelgelenk)
Kann sich schon im mittleren Lebensalter bemerkbar machen, zwei Drittel der Neuerkrankungen treten im Alter von 50 bis 70 Jahren auf1
Frauen nach der Menopause sind besonders häufig betroffen (Verhältnis Frauen zu Männer = 9:1)1
Typisch: Schmerzen speziell bei Greif- und Haltebewegungen, Druckschmerz
Handgelenksarthrose:
Arthrose im Handgelenk (Handwurzel)
Eher selten, tritt meist infolge zurückliegender Knochenbrüche (z. B. an der Speiche) auf
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Hintergrundwissen: Aufbau und Funktion der Hand- und Fingergelenke
Diagnose Hand- und Fingerarthrose – und jetzt?
Eine ursächliche Behandlung der Arthrose ist heutzutage noch nicht möglich. Dennoch ist es wichtig, frühzeitig mit einer geeigneten Behandlung zu beginnen, um die Schmerzen zu lindern und auch dem Fortschreiten der Erkrankung entgegenzuwirken. In der Regel kommt eine sogenannte multimodale Therapie zum Einsatz, die sich aus verschiedenen Bausteinen (z. B. Medikamente, Physiotherapie) zusammensetzt. Unterstützend hat sich die Zufuhr von speziellen Mikronährstoffen bewährt. Erfahren Sie mehr über die Behandlung und spezielle moderne Therapieansätze.
Hand- und Fingerarthrose: Die besten Tipps
1 / 5
Hände und Finger entlasten
Eine übermässige Belastung der Hand- und Fingergelenke sollte nach Möglichkeit vermieden werden. Speziell das Tragen schwerer Lasten – sei es die volle Einkaufstüte oder die Aktentasche mit den Unterlagen – strapaziert die Gelenke. Grundsätzlich sollten daher beide Hände zum Tragen eingesetzt werden, um die Belastung zu verteilen. Noch besser: Einen Trolley oder Rucksack zum Transport verwenden.
2 / 5
Belastende Handarbeiten vermeiden
Stricken, Häkeln und viele Arbeiten, die im Haushalt anfallen, sind mit einer starken und einseitigen Belastung der Finger- und Handgelenke verbunden. Das gleiche gilt für handwerkliche Tätigkeiten wie z. B. Streichen oder Arbeiten mit dem Presslufthammer. Dennoch: Die Finger und Hände komplett zu schonen ist auch nicht die richtige Strategie – denn die richtigen Bewegungsübungen können dabei helfen, die Therapie zu unterstützen.
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4 / 5
Hilfsmittel & Greiftechniken
Das Öffnen einer Flasche, das Halten eines Kugelschreibers oder das Zuknöpfen der Bluse – bei Arthrose in den Händen sind viele Greif- und Haltebewegungen mit Schmerzen verbunden bzw. aufgrund der verminderten Kraft und Beweglichkeit schlichtweg nicht möglich. Heutzutage gibt es kleine Helfer wie z. B. Greif- und Schreibhilfen, spezielles Besteck oder Schraubverschlussöffner, die den Alltag erheblich erleichtern können. Eine Beratung beim Ergotherapeuten kann zusätzlich sinnvoll sein, um gelenkbelastende Bewegungsmuster zu identifizieren und künftig zu vermeiden.
5 / 5
Wärme oder Kälte
Je nach Krankheitsstadium kann auch eine Wärme- oder Kälteanwendung wohltuende Effekte haben. In akuten bzw. entzündlichen Phasen hat sich die Anwendung von Kälte bewährt. Dazu z. B. ein Tuch mit kalten Wasser tränken und auf die betroffenen Gelenke auflegen. Im chronischen Stadium dagegen tut Wärme den Gelenken gut – dann kann ein warmes Handbad Linderung verschaffen.
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